K+S: Gewinnüberraschung im neuen Jahr

Die Analysten erwarten von K + S nicht viel. Allgemein wird von rückläufigen Gewinnen ausgegangen. Eine ziemlich pessimistische Annahme, müssten die Preise für Kaliprodukte doch deutlich fallen. Insbesondere durch Probleme bei Uralkali ist diese Prognose nun auch unrealistisch geworden. Beim russischen Anbieter sind durch einen Wassereinbruch in eine wichtige Mine Kapazitäten in Höhe von vier Prozent der globalen Produktion ausgefallen. K + S kann 2015 sein Volumen steigern. Zusammen mit dem schwachen Euro und gesunkenen Kosten für Energie ist deshalb eine - vielleicht sogar deutliche - Gewinnsteigerung wahrscheinlich. Spätestens im März, wenn das Unternehmen seine Jahreszahlen und den Ausblick veröffentlicht, könnten die Analysten zur Anhebung der Prognosen gezwungen sein. Mit Blick auf die Inbetriebnahme der Mine in Kanada im Jahr 2016 sollte der Kurs den Gewinnanpassungen folgen. LA





Talanx: Mutterkonzern mit Aufholpotenzial

Den größten Teil des Jahres verbrachte der Aktienkurs von Talanx in einer engen Spanne zwischen 24 und 27 Euro. Das ist erstaunlich, weil Hannover Rück, an der Talanx eine Mehrheitsbeteiligung hält, den Wert um rund 20 Prozent steigern konnte. Das gilt jedoch nicht für das Erstversicherungsgeschäft. Hier musste Talanx 2014 im Retailgeschäft in Deutschland Einbußen in Kauf nehmen. Zudem hatte der Versicherer mit Großschäden zu kämpfen. In der Summe werden die operativen Gewinne trotz Gewinnbeiträgen von Hannover Rück leicht sinken. Der Versicherungskonzern dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder seine Dividende von 1,20 Euro zahlen. Dafür sorgt der Verkauf der Aktien von Swiss Life. Die Dividendenrendite von fast fünf Prozent sichert den Kurs ab. Und eine Bewertung in Höhe des Sechsfachen des erwarteten Gewinns der Erstversicherungen bietet der Aktie Raum für höhere Notierungen. LA





Nike: Sportaktie mit Stehvermögen

Mit einem Kursanstieg von 38 Prozent auf Eurobasis ist unser 2014er-Dauerfavorit Nike seiner Rolle mehr als gerecht geworden. Der US-Sportartikelhersteller sorgte mit einem wiederholt "spritzigen" Zahlenwerk noch für einen starken Abschluss. Der US-Konzern steigerte seine Erlöse in dem Ende November abgelaufenen Geschäftsquartal währungsbereinigt um 18 Prozent und damit stärker als von Analysten erwartet. Rechnet man die Wertverluste bei ausländischen Devisen ein, bleibt noch ein Umsatzplus von 15 Prozent. Umso erstaunlicher liest sich die Ergebnisentwicklung. Der Gewinn schnellte um 23 Prozent nach oben. Zum Vergleich: Beim Konkurrenten Adidas schrumpften zuletzt die Profite. Doch bei Nike hält das Wachstum an - die Orderzahlen für Dezember 2014 bis April 2015 legten um elf Prozent zu. Angesichts des starken Wachstums sollte der Dow-Jones-Titel seine Ausdauer auch 2015 unter Beweis stellen. CI





Cancom: Münchner "Wolke" zieht über die USA

Man hätte fast meinen können, dass sich die Cancom-Aktie bereits im November in den Winterschlaf verabschiedet hatte. Während der TecDAX haussierte, trat der IT-Dienstleister zwischen 32 und 35 Euro auf der Stelle. Doch weit gefehlt, kurz vor Weihnachten lieferten die Münchner ein doppeltes Kaufsignal: charttechnisch, weil sich die Aktie über die obere Begrenzung des Seitwärtskanals aufgemacht hat, und fundamental, weil Cancom den ersten Cloud-Kunden in den USA gewinnen konnte. In einem ersten Schritt werden 500 IT-Arbeitsplätze in eine Cloud eingebunden. Bereits im ersten Quartal soll das System in Betrieb gehen. Ein wichtiger Erfolg für Cancom, der Folgeaufträge in dem stark wachsenden und überaus lukrativen Markt nach sich ziehen könnte. Aus Bewertungs- sicht hat der zuletzt eher verschmähte TecDAX-Titel deutliches Kurspotenzial. Die 2015er PEG-Ratio liegt deutlich unter eins. CI





BMW ST.: Bremsspuren in Russland

Ungemütlicher Jahresausklang für BMW: Der Autokonzern muss in den USA 140 000 Fahrzeuge in die Werkstätten zurückrufen. Grund sind defekte Airbags des Zulieferers Takata. Probleme bereitet auch Russland: Der Absturz des Rubel könnte den Konzerngewinn im vierten Quartal um 100 Millionen Euro drücken, schätzt das Analysehaus Evercore ISI. Um den Schaden zu begrenzen, verlagert BMW eigentlich für Russland geplante Fahrzeuge in andere Regionen. Russland ist für den DAX-Konzern allerdings ein kleiner Markt: In den ersten elf Monaten kamen weniger als zwei Prozent des Absatzes aus Russland. Die Lage dort sollte also, wie auch das Airbag-Problem, kontrollierbar sein. Wichtiger für die Aktie ist die Modelloffensive: Bis zum Jahr 2018 werden rund 70 Prozent der Flotte modernisiert, schätzt JP Morgan. Den Auftakt macht 2015 die 7er-Reihe. Das soll den Absatz steigern und die Marge hoch halten. SVP





Morphosys: Rückschlag bietet Kaufgelegenheit

Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat die Entwicklung eines Alzheimermedikaments gestoppt, weil es nicht die erhoffte Wirkung erzielt. Das trifft auch den Kooperationspartner Morphosys. Für die Martinsrieder war das Projekt mit dem Wirkstoff Gantenerumab eines der am weitesten fortgeschrittenen. Der Wirkstoff ist allerdings nicht komplett gescheitert, da eine zweite Studie, ebenfalls im Bereich Alzheimer, fortgeführt wird. Die Morphosys-Aktie ist durch die Probleme bei Gantenerumab unter Druck geraten. Das darf nach zuvor massiven Kursgewinnen nicht überraschen. Die langfristigen Chancen für Aktionäre sind aber weiterhin groß. Als breit aufgestellte Biotechfirma mit 22 Programmen in der klinischen Entwicklung kann Morphosys einzelne Rückschläge verkraften. Läuft alles nach Plan, könnte 2016 sogar das erste von Morphosys mitentwickelte Medikament die Zulassung erhalten. SVP