Dialog Semiconductor: Die Welle noch weiter reiten

Wie es ist, wenn man einen Lauf hat, weiß man, wenn man vor einem Jahr dem Rat von BÖRSE ONLINE gefolgt ist und sich Aktien von Dialog Semiconductor ins Portfolio gelegt hat. Seither hat der Börsenwert des Unternehmens, das sich auf Lösungen zur Energieeffizienz von Chips in Hightechgeräten spezialisiert hat, fast verdoppelt. Die jüngsten zwei Schübe hat der Titel durch hervorragende Quartalszahlen und die Fantasie rund um eine mögliche iWatch von Apple bekommen. Diese würde zur Produktfamilie der Wearables - also am Körper getragene Geräte - gehören. DialogCEO Jalal Bagherli hat sich früh in diesem Segment etabliert und setzt "große Hoffnungen in diesen Bereich. Das ist ein neuer Markt mit enormem Potenzial." Apple ist der mit Abstand größte Einzelkunde von Dialog. Somit verfügt die Aktie über genug Momentum, um das Kaufvotum beizubehalten - den StopLoss ziehen wir nach. WEI

Orad Hi-Tec Systems: Neue Fantasie durch ARD-Auftrag

Seit April hat die "Tagesschau" ein neues Studio. Die neue Technik inklusive einer 17 Meter langen Bildschirmleinwand stammt von Orad Hi-Tec Systems. Das Unternehmen hat sich auf Soft- und Hardware für die Medienbranche spezialisiert. Die Lösungen der Israelis kennen die meisten - etwa die virtuelle Abseitslinie bei Fußballübertragungen. Das Geschäft ist zyklisch, deshalb schwanken die Ergebnisse stark. Der "Tagesschau"- Auftrag könnte in dieses Auf und Ab mehr Stabilität bringen, weil Folgeaufträge von anderen ARD-Sendern möglich scheinen. Zudem sitzt Orad mit seinen Angeboten an einer strategisch wichtigen Schnittstelle bei der Neuordnung der TV-Landschaft. Die Bilanz der mit einem Börsenwert von unter 20 Millionen Euro sehr kleinen Gesellschaft ist ohne Tadel. Auf Sicht von fünf Jahren hat das Papier Verdopplungspotenzial. Bei einer Übernahme wäre auch mehr möglich. Unbedingt limitieren. LA

Technicolor: Jagd nach Mr. X von Erfolg gekrönt

Mit der Übernahme des kanadischen Studios Mr. X, einem der führenden Studios für virtuelle Effekte, stärkt der französische Mediendienstleister Technicolor seine Aktivitäten in der Filmproduktion. In diesem Bereich ist Technicolor weltweit die Nummer 3. Mit solchen Deals gewinnt der vor einigen Jahren eingeleitete Umbau des ehemaligen Thomson-Konzerns immer mehr an Kontur. Auch an der Börse kommt der Wandel mittlerweile besser an. Und: Trotz beachtlicher Kursgewinne in den vergangenen zwölf Monaten ist das Potenzial der Aktie nicht ausgereizt. Das zeigt schon die Bewertung. Die Relation zwischen Unternehmenswert und Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) liegt deutlich unter zehn. Bei Übernahmen in diesem Sektor wird deutlich mehr als das Zehnfache gezahlt. Neben gezielten Firmenzukäufen wie Mr. X bietet vor allem der Schuldenabbau einen Katalysator für deutlich höhere Notierungen. LA

SAP: Beachtliches Aufholpotenzial

Die Aktie des Softwareherstellers SAP läuft dem Markt seit einiger Zeit hinterher. Die Gründe sind offensichtlich: Das Unternehmen steht vor einer umfangreichen Neuordnung des Geschäftsbetriebs. Zunehmend sollen Cloud-Angebote vermarktet werden. Außerdem wollen die Walldorfer ihre Produktpalette deutlich verschlanken. Die Folge: Die klassischen Lizenzerlöse werden stagnieren oder sogar rückläufig sein, die laufenden Einnahmen aus Dienstleistungen dagegen nehmen kontinuierlich zu. Der Kapitalmarkt steht diesem Prozess bisher eher skeptisch gegenüber, weil das Ergebnis dadurch zunächst belastet wird. Die Kursschwankungen sind aber zurückgegangen. Der Wert könnte auf dem ak tuellen Niveau nun einen Boden gebildet haben. Wir stufen die Aktie auf "Kaufen" hoch, zumal auf der Hausmesse "Sapphire Now", die gerade zu Ende gegangen ist, ein gewisser Optimismus nicht zu überhören war. LA

Allgeier: Mehr Kunden, mehr Gewinn

In aussichtsreichen Branchen expandieren - so lautet die Devise bei Allgeier. Deshalb hat der Konzern im Mai den IT-Dienstleister eHealthOpen gekauft und dadurch sein Angebot an Software und Beratungsdienstleistungen für den HealthcareSektor ausgebaut. Dank des Zukaufs betreut die Tochtergesellschaft Allgeier Medical IT nun über 800 Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie 200 weitere in den Niederlanden. Ebenfalls gut positioniert ist das Unternehmen im dynamisch wachsenden Markt für CloudComputingLösungen - unter anderem dank der Übernahme von Hexa Business Services. Allgeier überzeugt aber nicht nur mit einer vielversprechenden Strategie, sondern auch mit einer guten Gewinnentwicklung: Im ersten Quartal 2014 kletterte der Überschuss um 0,3 Millionen auf 0,7 Millionen Euro. Die Aktie ist mit einem KursGewinnVerhältnis von zehn günstig bewertet. MM

Lorillard: Anhaltende Übernahmegerüchte

Die seit Monaten kursierenden Übernahmespekulationen haben die Aktie des drittgrößten amerikanischen Tabakkonzerns, Lorillard, auf ein Hoch von über 45 Euro getrieben. Gerüchten zufolge verhandeln Reynolds American, die Nummer 2 in den USA, und Lorillard über einen Zusammenschluss. Reynolds American dürfte insbesondere an Lorillards starkem Portfolio im Bereich E-Zigaretten interessiert sein. Lorillard übernahm vor zwei Jahren den amerikanischen E-ZigarettenHersteller Blu. Dessen Erlöse vervierfachten sich unter Lorillards Regie auf rund 200 Millionen Dollar. Zudem ist Blu in den USA inzwischen Marktführer im schnell wachsenden Markt für elektronische Zigaretten. Mit dem britischen E-ZigarettenHersteller Skycig hat Lorillard noch ein weiteres Ass im Ärmel. Wir erhöhen das Kursziel auf 50 Euro und empfehlen, den Stopp über den damaligen Einstandskurs (37,50 Euro) nachzuziehen. FW