Blicken wir zuerst auf den Aurubis-Chart. Zuletzt versuchte sich der MDAX-Wert im Bereich um 37 Euro an einer Bodenbildung. Langjährige Aktionäre werden die Zone noch gut in Erinnerung haben, bereits zwischen 2011 bis Ende 2014 bildeten sich hier mehrere Umkehrpunkte aus. Es handelt sich somit um eine vergleichsweise gute Unterstützung. Ob das Management ebenfalls auf den langfristigen Chart geschaut hat, bleibt offen. Fakt ist jedenfalls, dass einige Mitglieder aus dem Vorstand und Aufsichtsrat den Kurssturz offenbar als übertrieben ansehen. Finanzvorstand Erwin Faust orderte Ende Januar für rund 195.000 Euro zu einem Preis von 39,03 Euro, Stefan Boel legte weniger später 101.749 Euro auf den Tisch und bezahlt 37 Euro pro Aktie. Anfang Februar engagierte sich Fritz Vahrenholdt mit 1000 Aktien zu einem Kurs von 37,93 Euro.



Natürlich hat auch das Management keine Glaskugel auf dem Schreibtisch, die Insider verfügen aber meist über ein besseres Gespür hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung. Nachdem es im vergangenen Jahr nur einen Verkauf in der Führungsriege gab, sind die Käufe daher als Signal für eine mögliche Unterbewertung zu sehen.

Auch für Anleger gibt es durchaus Gründe, ähnlich wie die Insider zu agieren und auf dem ermäßigten Niveau eine Spekulation zu riskieren. Die aufgesetzten Sparprogramme dürften nach Meinung der NordLB ihre volle Wirkung in den kommenden Geschäftsjahren entfalten. Auch Warburg Research ist von der Aktie überzeugt. Als längerfristig wichtigsten Treiber für die Ergebnisentwicklung sehen die Experten die Fähigkeit, komplexere und verunreinigte Konzentrate zu verarbeiten. Einige neue Minen fördern solche Konzentrate, die von vielen Hütten nicht verarbeitet werden können. Hier liegen auch die wichtigen Schmelzlöhne deutlich höher und dürften daher das Ergebnis spürbar positiv beeinflussen.

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Hohe Gewinne bei begrenzten Risiken



Auf dem ermäßigten Kursniveau sind viele negative Faktoren bereits eingepreist. Eine langsame Erholung ist aber möglich, vor allem wenn Investoren die langfristigen Perspektiven wieder stärker beachten. Mutige Anleger können darauf eine heiße Wette abschließen und gehebelt einsteigen. Eine sinnvolle Absicherung ist aber erst knapp unter der Haltezone bei rund 34,80 Euro möglich, was einem Risiko von rund 17 Prozent entspricht. Daher sollte auch der Hebel nicht zu hoch ausfallen, wir favorisieren die WKN BN4AJK. Der Schein verstärkt Kursveränderungen um den Faktor zwei, der theoretische Maximalverlust liegt somit bei rund 34 Prozent. Je nach Entwicklung sollte der Stopp zügig unter den jüngsten Umkehrpunkt nachgezogen werden. Nach oben ist auf Sicht von einigen Wochen bis Monaten durchaus ein Rücklauf bis an die 50er-Marke vorstellbar, bei 54,90 Euro liegt das Kursziel von Warburg. Steigt die Aktie bis auf dieses Niveau, sind mit dem Bull Gewinne von rund 60 Prozent möglich.

Basiswert Aurubis

Kurs Basiswert 42,01 EUR

Produkt Knock out Bull

WKN BN4AJK

Emittent BNP Paribas

Fälligkeit endlos

Hebel 2,0

Basispreis 20,82 EUR

Knock Out 22,90 EUR

Kurs Zertifikat 20,93 EUR

Spread 0,4 %

Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. www.index-radar.de