Merck ist derzeit die beste DAX-Aktie seit Jahresbeginn unter den Blue Chips. Auf dem Kurszettel steht ein Zuwachs von rund 25 Prozent. Wesentlich mehr Power zeigen besonders die TecWerte. Elf Papiere im Technologieindex legten um mehr als 25 Prozent zu. BB Biotech als zweitbester Wert kletterte sogar um 75 Prozent. Zugegeben, der längerfristige Kursverlauf über die vergangenen fünf Jahre erinnert ein wenig an eine Fahnenstange. Kurzfristig besteht Konsolidierungsbedarf, mittel- bis langfristig ist das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht.

Grundsätzlich sind Engagements im Biotechbereich risikoreicher. BB Biotech bietet Anlegern die besondere Chance, über eine Beteiligungsgesellschaft von den starken Wachstumsperspektiven zu profitieren. Die Schweizer haben sich besonders auf amerikanische Blue Chips fokussiert. Im Gegensatz zu anderen Branchen ist die Nachfrage nach Medikamenten unabhängig von der Konjunktur sowie der Konsumfreudigkeit. Immer neue Krankheiten, Therapien sowie der Konkurrenzkampf und Übernahmen halten die Innovationskraft sehr hoch. Der Biotech-Sektor weist jährliche Wachstumsraten von gut elf Prozent p.a. auf. In 2010 lag der weltweite Umsatz noch bei rund 90 Mrd. Dollar, für das kommende Jahr werden 157 Mrd. Dollar erwartet.

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Neuer Großaktionär weckt Hoffnung

Die glänzenden Aussichten locken natürlich auch Investoren an. Kürzlich ist Paul E. Singer über seine Firma Elliott Management mit über drei Prozent bei BB Biotech eingestiegen. Eine nachvollziehbare Entscheidung, denn die Papiere notieren noch immer deutlich unter dem inneren Wert der Beteiligungen. Der Net Asset Value liegt aktuell bei rund 251 Euro. Zum Vergleich: Die Aktie notiert nach der strammen Rally bei 193 Euro. Bereits seit mehreren Jahren weisen die Papiere einen ähnlich hohen Abschlag auf. Mit Singer könnte dieser Rückstand aber bald aufgeholt werden, vielleicht über Aktienrückkäufe.



Fundamental ist der Daumen somit klar noch oben gerichtet, charttechnisch sieht die Lage hingegen nach der Rally nicht so gut aus. Die Aktie ist kräftig überhitzt. Der Abstand von derzeit 38 Prozent zur 200-Tage-Linie ist das höchste Niveau seit mindestens zehn Jahren. In 2012 und Anfang dieses Jahres endeten ähnliche Bewegungen ab einer Differenz von rund 34 Prozent. Zudem haben die Papiere die obere Begrenzung eines Aufwärtskanals erreicht. Beide Faktoren sprechen eher gegen eine Fortsetzung der Dynamik.

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Über ein Discountzertifikat können Anleger etwas defensiver von der Investmentstory profitieren. Das Papier mit der WKN CR5WK8 bietet bei einem Cap von 195 Euro und einer Laufzeit bis Juni 2016 eine Maximalrendite von 17 Prozent oder 10,7 Prozent p.a. Zugleich erfolgt der Einstieg mit einem Discount von 14 Prozent. Die Gewinnschwelle liegt somit bei 167 Euro und damit knapp unter einer Nachfragezone, die im November ausgebildet wurde.





































Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar".

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