Bayer hat sich erst warm gelaufen. Vor ungefähr genau einem Jahr kündigte der Konzern seinen milliardenschweren Übernahmeplan für den US-Agrochemiekonzern Monsanto an. Für Vorstandschef Werner Baumann war klar, das wird kein Sprint, sondern ein Marathon. Und tatsächlich hat Bayer gut die Hälfte der Strecke hinter sich. Bis Ende 2017 sollten die Behörden dem Zusammenschluss zugestimmt haben und die Übernahme abgeschlossen sein. Die Voraussetzung dafür wird gerade geschaffen.

Monsanto und Bayer werden Insidern zufolge Firmenanteile im Wert von rund 2,5 Milliarden Dollar verkaufen. Um die 66 Milliarden Dollar schwere Übernahme zu stemmen will Bayer Anleihen begeben. Auch der Verkauf der Covestro-Anteile steht noch auf der Agenda. Im Februar nutzte Bayer die hohen Kurse und erlöste 1,5 Milliarden Euro mit dem Verkauf eines kleinen Aktienanteils an der ehemaligen Kunststofftochter.

Nun kommt aus einer anderen Ecke Unterstützung. Nach einer längeren Durststrecke scheint nun auch Monsanto Fahrt auszunehmen. Die Geschäfte jedenfalls laufen besser als von Analysten erwartet. Hohe Nachfrage nach Saatgut sorgte für einen um zwölf Prozent höheren Umsatz, der Gewinn ist sogar um rund 30 Prozent gestiegen. Hält diese Entwicklung an, wird Monsanto selbst einen großen Beitrag zur Refinanzierung der Übernahme beitragen.

Offensichtlich bessert sich die Stimmung in Sachen Megadeal Monsanto täglich. Aber auch sonst schießt Bayer aus vollen Rohren. Das operative Ergebnis stieg 2016 um 10,2 Prozent auf 11,3 Milliarden Euro. Vor allem im Pharmageschäft brummt es. Die Sparte verzeichnete einen Gewinnsprung von fast 14 Prozent. Auch für das laufende Jahr geht Bayer in der Pharmadivision von einem zweistelligen Ergebnisplus aus. Gewinntreiber sind die neueren Medikamente, vor allem aber der Thrombose-Hemmer Xarelto, der sich als Standard etabliert.

Einen Etappenerfolg erreichte Bayer mit dem neuen Krebsmittel Copanlisib. In der Phase-II-Studie zeigte sich bei der intravenösen Verabreichung eine dauerhafte Wirksamkeit. Bayer ist in Gesprächen mit der US-Gesundheitsbehörde über eine beschleunigte Zulassung des Mittels.

Das hat auch viele Experten überzeugt. Die Analysten der Citigroup sehen ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis für die Bayer-Aktie und raten zum Kauf. Das US-Analysehaus Bernstein Research stuft Bayer mit "Outperform" ein mit einem Kursziel von 122 Euro.

Vom historischen Hoch, das die Bayer-Aktie im April 2015 mit Notierungen von mehr als 146 Euro erreichte, ist der aktuelle Kurs noch weit entfernt. Dem Allzeithoch ging ein sehr langer Aufwärtstrend voraus. Nach einem Jahr, das stark von der Monsanto-Übernahme geprägt war, könnte nun erneut ein langfristiger Aufwärtstrend starten. Die nächste Hürde, die es zu überwinden gilt, ist das Jahreshoch vom April 2016 bei 110 Euro. Das nächste technische Ziel läge dann im Bereich um 127 Euro.

Spekulative Anleger können mit dem klassischen Call das letzte Stück des Marathons begleiten.

Basiswert Bayer
Produkt Klassischer Call
WKN CX21B5
Emittent Citigroup
Laufzeit 12.03.18
Kurs des Calls 1,88 €
Basispreis 90,00 €
Innerer Wert 1,73 €
Omega 4,59
Aufgeld 1,50%