Von der seit Jahren sehr lockeren Geldpolitik der wichtigsten Notenbanken profitierten auch die Aktienmärkte. Inzwischen haben sich viele Papiere aber deutlich von fundamental gerechtfertigten Bewertungsniveaus entfernt. Nicht selten werden Wachstumserwartungen unterstellt, die in Zukunft kaum zu erreichen sind. Anleger sollten sich daher auf Unternehmen konzentrieren, die bereits seit vielen Jahren kontinuierlich ihren Profit steigern und nachweislich über ein starkes Geschäftsmodell verfügen.

Zu diesem erlauchten Kreis zählt die CompuGroup. Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Auf Sicht von drei Jahren hat sich der Kurs mehr als verdoppelt, mit Gewinnen von 14 Prozent zählt die Aktie in 2016 zu den stärksten Werten im TecDAX. Erst im Juni wurde die bisherige Rekordmarke übertroffen. Die solide relative Stärke wird untermauert von fundamentalen Argumenten. Mit einem durchschnittlichen jährlichen Gewinnwachstum zwischen 2008 bis 2015 von 62 Prozent lässt Europas größer Anbieter von Software für niedergelassene Ärzte selbst Top-Unternehmen wie BMW, Dialog und Nemetschek locker hinter sich. In den vergangenen Monaten hat die Gesellschaft ihre Schlagzahl noch einmal erhöht und glänzte mit einer Marge von 23 Prozent.

Starkes Geschäftsmodell



Daran sollte sich auch in Zukunft nichts ändern, am 4. August werden die Zahlen für das erste Halbjahr erwartet. Die Koblenzer profitieren vom Trend des steigenden Datenverkehrs im Gesundheitssystem. Rückendwind kommt auch aus Berlin mit dem "E-Health-Gesetz", welches die rechtliche Grundlage für die Einführung der Telematik Infrastruktur in Deutschland geschaffen hat, mit der 190.000 Gesundheitsdienstleister in Deutschland wie Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser verbunden werden. CompuGroup ist hier mit seiner Software bestens positioniert. Ohnehin ist die Bindungsrate der Ärzte sehr hoch, die Abwanderungsquote liegt bei weniger als zwei Prozent. Wiederkehrende Umsätze tragen zudem rund 66 Prozent zum Umsatz bei.

Chart wie aus dem Bilderbuch



Wenig überraschend fällt daher auch das charttechnische Urteil durchweg positiv aus. Rückläufe an die steigende 200-Tage-Linie wurden in den vergangenen Monaten immer gekauft. Aktuell verläuft der Durchschnitt bei 35 Euro, weitere Nachkaufzonen zeigt das Kursbild bei 31/32 und 29 Euro. Da der langfristige und somit übergeordnete Trend deutlich Richtung Norden zeigt, sollten frische Rekorde nur eine Frage der Zeit sein.

Gewinnmultiplikator einsetzen



Aufgrund der saisonal kurzfristig eher schwierigen Börsenphase sollten Anleger bei der Wahl des Hebelprodukts nicht zu aggressiv agieren. Wer das Risiko reduzieren möchte, wartet zunächst die Zahlen am 4. August ab. Kleinere Rücksetzer sind jederzeit möglich und dürften sich als gute Einstiegsgelegenheit erweisen. Der Bull mit der WKN SE4K8X ist mit einem Basispreis von 23,57 Euro ausgestattet und verstärkt Kursveränderungen der Aktie um den Faktor 2,5. Unter dem Strich stellt der Schein auf die CompuGroup somit eine clevere Lösung dar, um von den ständig steigenden Kosten im Gesundheitssystem zu profitieren.



Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. www.index-radar.de



Basiswert CompuGroup
Kurs
Basiswert
38,60 EUR
Produkt Knock out Bull
WKN SE4K8X
Emittent Societe Generale
Fälligkeit endlos
Hebel 2,5
Basispreis 23,57
EUR
Knock
Out
25,91 EUR
Kurs
Zertifikat
1,53 EUR
Spread 1,30%