Ein verblüffender Börsenmonat liegt hinter uns. Damit ist wohlgemerkt nicht die DAX-Entwicklung gemeint, die mit plus 4 Punkten per saldo völlig unspektakulär war und dessen Monatsschwankung mit 522 Punkten auch völlig im Rahmen blieb. Bei Devisen und Rohstoffen (mehr dazu beim morgigen Trading-Tipp) sieht die Sache dagegen ganz anders aus.

Den Vogel schoss der Euro ab, der gegenüber dem US-Dollar noch einmal 5 Cent verlor (nach knapp 3 Cent im August und drei Cent im Juli). Damit war der September der schwächste Monat des EUR/USD seit Februar 2013 und das abgelaufene Quartal mit Abschlägen von fast 11 Cent das mieseste seit dem dritten Quartal 2011 (gut 11 Cent).

Zudem: der Euro notiert jetzt fast 10 Cent unter dem 200-Tage-Durchschnitt. Solch einen großen Abstand hatte es zuletzt im Januar 2013 gegeben, aber nach oben (und es folgte eine scharfe Korrektur). So stark unterschritten wurde Im Juli 2012 folgte der Dreh nach oben, als der Euro ebenfalls 10 Cent unter der 200-Tage-Linie notierte, ebenso zumindest kurzfristig im Mai 2012. Stärker wurde die 200-Tage-Linie zuletzt im Januar 2012 unterboten, und zwar sogar um 13 Cent.

Eines ist klar: Short-Positionen auf dem aktuellen Niveau scheinen ein Spiel mit dem Feuer zu sein. Hält mit dem jüngsten Zwei-Jahres-Tief aber die langfristig beachtliche horizontale Unterstützungszone um 1,26 Dollar? Wenn nicht, bietet erst die Verbindungslinie der beiden markanten Tiefs von 2010 und 2012 um 1,224 Dollar wieder Halt. Widerstand ist dagegen um 1,30/1,31 Dollar (horizontal, steiler kurzfristiger Abwärtstrend) auszumachen.

Darauf basierend bietet sich der Kauf des ausgewählten Inliners an. Der Schein steigt um 46 Prozent, wenn der Euro bis zum 5. Dezember zwischen 1,21 und 1,31 US-Dollar bleibt. Unterhalb von 1,22 Dollar würde ebenso die Reißleine gezogen wie oberhalb von 1,30 Dollar (der Abwärtstrend wird dieses Niveau bereits in wenigen Tagen erreichen).

Name: EUR/USD-Inliner

WKN: DT6ZEF

Aktueller Kurs: 6,58 € / 6,83 €

Schwellen: 1,21 $ / 1,31 $

Laufzeit: 05.12.14

Stoppkurs: 2,00 €

Zielkurs: 10,00 €



Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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