Unmittelbar vor einem massiven Verkaufssignal steht der Dow Jones. Da dieses nicht mehr aufzuhalten sein wird, kann man sich bereits jetzt tendenziell auf der Short-Seite positionieren. Und auch aus saisonaler Sicht beginnt beim Dow in Kürze die schlechteste Phase des Jahres, die dort sogar bis in die letzte Oktober-Woche anhält.

Noch in dieser Woche wird es soweit sein, dass die 55-Tage-Linie den 200-Tage-Durchschnitt von oben nach unten durchschneidet. Erstaunlicher Weise kam es seit Januar 2012 (!!) zu keiner Berührung der Gleitenden Durchschnitte mehr. Damals war es genau andersherum und das damalige Kaufsignal fand um 12.300 Punkte noch in einem frühen Stadium der Hausse statt, die den Index bisher um weitere gut 6000 Zähler nach oben hievte.

Jetzt ist vielleicht nicht das Ende, aber eine heftigere Zwischenkorrektur zu erwarten. Zuletzt kam es beim Dow Jones Ende August 2011 zu einem ähnlichen Verkaufssignal wenngleich das die anschließenden Verluste mit etwa sieben Prozent bis Anfang Oktober im Rahmen blieben. Erst ab Ende November konnte sich der Index dann aber dauerhaft vom Niveau des Verkaufssignals nach oben absetzen. Welche Spekulation lässt sich nun aber fahren?

Da keine Capped-Puts verfügbar sind erzielt man klassische solide Seitwärtsrenditen mit Stay-Low-Scheinen. Bei der Schwelle achtet man auf den vom Allzeithoch ausgehenden und ferner durch das Zwischenhoch vom Juli definierten Abwärtstrend, der aktuell um18.040 Punkte verläuft. Verfügbar sind Scheine mit Schwelle bei 18.000 Punkten und dann wieder erst bei 18.500 Punkten (letztere bieten mit maximal 75 Prozent p.a. aber eindeutig zu wenig).

Ein bis Dezember laufender Stay-Low mit 18.000er-Schwelle bietet eine Gewinnchance von 39 Prozent (133% p.a.), was auch nicht gerade üppig ist. Wir gehen den Umweg über Inliner, bei denen die obere Schwelle deutlich näher als die untere liegt. Der ausgewählte Schein weist dagegen Werte von 107 Prozent respektive 559 Prozent p.a. auf. Neben der oberen Schwelle bei 18.000 Punkten muss man dafür eine untere bei 15.500 Zählern akzeptieren. Die liegt aber wohlgemerkt noch einmal um mehr als 300 Zähler unter dem 18-Monats-Tief vom vorigen Oktober.

Zunächst wird der Schein von jedem Rückschlag des Dows Richtung 16.750 Zähler profitieren, per saldo aber natürlich auch von der fortschreitenden Zeit. Ein Stopp wird nur mental platziert, wobei man sich zunächst nach einer Rückeroberung der Gleitenden Durchschnitte ab 17.850 Zähler verabschieden sollte. In etwa einem Monat ist dann auch die Abwärtstrendlinie dort angekommen und dient dann als Orientierung. Gewinnmitnahmen werden bei 7,75 Euro angepeilt.



Name: Dow-Jones-Inliner

WKN: SE0BHG

Aktueller Kurs: 4,68 € / 4,83 €

Schwellen: 15.500 Pkt. / 18.000 Pkt.

Laufzeit: 18.12.15

Stoppkurs: mental

Zielkurs: 7,75 € Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.de.