Die reelle Chance auf einen knappen Verdoppler binnen 13 Handelstagen - das ist eine bemerkenswerte Situation. Allerdings muss man in dieser Zeit ein wichtiges politisches Ereignis über sich ergehen lassen. Hartgesottene machen die Spekulation aber natürlich trotzdem mit.

Bei dem Schein handelt es sich um einen Inliner auf den Euro zum Britischen Pfund. Auf der Insel gibt es allerdings am 7. Mai die Unterhauswahlen und der Wahlausgang wird eine erhebliche Bedeutung für die künftige Europa-Politik Großbritanniens sein (Stichwort EU-Austritt). Wie aber ist der Inliner ausgestattet?

Die Schwellen 0,695 GBP und 0,74 GBP sind bis zum 13. Mai scharf geschaltet. Unten müsste man wohl die Reißleine ziehen, wenn das zyklische Tief vom 11. März bei 0,701 GBP unterschritten wird. Oben schaut man erst darauf, wenn die Kombination aus fallender 55-Tage-Linie und seit Jahresbeginn gültiger Abwärtstrendgerade um 0,727 GBP überschritten wird - und achtet dann auf die fallende, sich aktuell bei 0,737 GBP bewegende 78-Tage-Linie.

So weit, so gut. Eingesetzt sollte grundsätzlich nur wenig mehr, was man ohnehin bereit ist zu verlieren. Hat man einen ständigen Blick auf die Situation, kann man händisch mit Verkäufen reagieren. Dass man das zum letzten Male am 6. Mai, und damit noch einen Tag vor den Wahlen machen kann, kommt erschwerend hinzu. Womöglich wurde bis dahin aber bereits ein Zwischenziel von 8,25 Euro erreicht, und man gibt sich mit diesen Gewinnen von gut 40 Prozent dann auch zufrieden.



Name: EUR/GBP-Inliner

WKN: CR97UK

Aktueller Kurs: 5,46 € / 5,81 €

Schwellen: 0,695 GBP $ / 0,74 GBP

Laufzeit: 13.05.15

Letzter Handelstag: 06.05.15

Stoppkurs: mental

Zielkurs: 7,75 €



Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

www.smartanlegen.de