Ganz klar: mit so etwas muss man bei einem Biotech-Wert immer rechnen. Und doch hat es bei der TecDAX-Aktie Evotec solch einen Tagesabsturz wie am Dienstag seit 2002 nicht mehr gegeben. Fast ein Viertel Börsenwert gingen in der Spitze perdu, da eine für dieses Jahr erwartete Meilensteinzahlung in Höhe von 3,2 Millionen Euro gefährdet ist. Damit wurde der tiefste Stand seit September 2013, aber noch kein 52-Wochen-Tief markiert.

Das Unternehmen erklärte, dass die Zahlung nötig sei, um den Ebitda-Gewinn des Vorjahres in Höhe von 10,4 Millionen Euro wieder zu erreichen. Letzlich geht es bei dem drohenden Zahlungsausfall um eine betrügerische Fälschung von Studiendaten einer inzwischen von einem US-Komzern übernommenen israelischen Firma. Die Entwicklung des Diabetes-Wirkstoffs wird nun gestoppt.

Aus charttechnischer Sicht hat sich die Aktie genau an einer auffälligen horizontalen Zone stabilisiert, die in dm Jahr 2013 zunächst als Widerstand in Erscheinung trat und jetzt als Unterstützung dienen sollte. Hält der Bereich 2,80 Euro allerdings nicht, kann es wieder bis zur Zwei-Euro-Marke zurück gehen. Wer also in die Aktie einsteigt, setzt einen knallharten Stopp bei 2,75 Euro.

Welche Anlage-Alternativen zur Aktie gibt es aber? Bonus- und Discount-Zertifikate auf Evotec sind zwar in Hülle und Fülle vorhanden, kein einziges attraktives aber. Wer sich an einen Hebel heran traut, greift zum ausgewählten Turbo-Bull, der Kursveränderungen mit dem Faktor 3,47 umsetzt. Der Stopp wurde entsprechende dem oben genannten Stopp berechnet. Gewinne bei dem Schein sollten bei einer Erholung der Aktie auf 3,65 Euro mitgenommen werden, dem oberen Niveau der aufgerissenen Notierungslücke im Tageschart.

Name: Evotec-Turbo-Bull

WKN: LS7LST

Aktueller Kurs: 0,93 € / 0,96 €

Basis/KO: 2,343 €

Aktueller Hebel: 3,47

Stoppkurs: 0,50 €

Zielkurs: 1,45 €



Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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