Die meisten Analysten sind mit Blick auf die Perspektiven der Infineon-Aktie zwar mehrheitlich optimistisch gestimmt, ein Kursziel von 18 Euro hat derzeit dennoch keiner auf der Rechnung. Die in den vergangenen zwei Monaten abgegebenen Prognosen reichten von 9,40 Euro (Joh. Berenberg, Gossler) bis 16,50 Euro (Commerzbank) und ergeben im Durchschnitt einen Wert von 13,39 Euro. Ende November überraschte Infineon die Börsianer mit ausgesprochen guten Unternehmenszahlen, was der Aktie zu einem neuen Rekordhoch von 14,20 Euro verhalf.

Erfreuliche Geschäftszahlen und ein optimistischer Ausblick haben an der Börse für gute Laune gesorgt. Die Münchener hatten im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr der schwächelnden chinesischen Konjunktur getrotzt und steigerten ihren Jahresumsatz um 34 Prozent auf 5,795 Milliarden Euro. Beim Nettogewinn war gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 19 Prozent auf 634 Millionen Euro erzielt worden. Für die Zukunft rechnet das Management weiterhin mit stabil wachsenden Geschäften - von Skepsis oder gar Pessimismus keine Spur. Zudem verwies Vorstandschef Reinhard Ploss auf die gut laufende Integration der Zukäufe.

Gut möglich, dass im Falle einer Jahresendrally auch die Infineon-Aktie von Window-Dressing-Transaktionen profitieren und nochmals anziehen könnte, doch spätestens im Januar sollte es dann etwas ruhiger werden. Dann wird unter anderem die obligatorische vierwöchige "Quiet Period" (Auszeit) vor der Bekanntgabe aktueller Quartalszahlen beginnen. Damit die Spekulation mit dem nachfolgend aufgeführten Reverse-Bonus-Zertifikat aufgeht, sollten zwei Dinge im kommenden Jahr möglichst ausbleiben: Positive Überraschungen bei den Infineon-Quartalszahlen und Übernahmegerüchte innerhalb der Halbleiterbranche.

Aus charttechnischer Sicht bewegt sich der DAX-Wert Infineon aktuell in der überkauften Zone. Dies belegen vor allem der Timingindikator Relative-Stärke-Index und die Bollingerbänder. Dass der Aufwärtstrend derzeit noch intakt ist, lässt sich vor allem an der steil nach oben verlaufenden 200-Tage-Linie ablesen. Allenfalls ein leichter charttechnischer Widerstand befindet sich oberhalb des kürzlich markierten Rekordhochs.

Eine technische Korrektur könnte den Technologiewert in einem ersten Schritt in den Bereich von 12 Euro zurückfallen lassen. Die nächste Unterstützung wäre dann im Bereich von elf Euro angesiedelt, während ein massiver Boden bei neun Euro verläuft. Höchste Priorität hat bei dem nachfolgenden Reverse-Bonuszertifikat aber ohnehin ein anderes Szenario - nämlich das Ausbleiben eines Aktienkurses von 18 Euro oder höher.

Auf Seite 2: So sehen die Konditionen und Kennzahlen aus

Herumgedrehtes Bonusprinzip Das Wichtigste vorweg: Bei einem Reverse-Bonus-Zertifikat wurde das herkömmliche Bonusprinzip umgedreht. Um bei diesem Zertifikat zumindest den Bonusbetrag zu erhalten, darf die Infineon-Aktie die höher angesiedelte Barriere während der Laufzeit auf keinen Fall berühren oder überschreiten. Bei dem ausgesuchten Reverse-Bonus-Zertifikat von Goldman Sachs (WKN: GL5C1K) bedeutet dies: Sollte die Infineon-Aktie bis einschließlich 16. September 2016 zu keinem Zeitpunkt die Barriere von 18 Euro berühren oder überschreiten, erhält der Anleger am 21. September 2016 pro Zertifikat mindestens 12 Euro.

Damit bietet das Papier eine (Reverse) Bonuschance von 14,3 Prozent (18,3 Prozent p.a.). Sollte der Halbleiterwert bis zum Laufzeitende unter 10 Euro fallen, wären sogar noch höhere Kursgewinne möglich. Der Risikopuffer, also der Abstand zwischen aktuellem Aktienkurs und Barriere, beläuft sich gegenwärtig auf 30,0 Prozent und kann somit als relativ komfortabel bezeichnet werden. Im aktuellen Marktumfeld weist das Zertifikat ein beträchtliches Aufgeld von 22,5 Prozent (29,3 Prozent p.a.) aus. Zur Begrenzung potenzieller Kursverluste sollten bei dem Zertifikat ein Stoppkurs bei 7,00 Euro und ein Zielkurs von 12,00 Euro beachtet werden.


Produkt: Bonus-Zertifikat auf Infineon

WKN: GL5C1K

Emittent: Goldman Sachs

Laufzeit (Zahltag): 16.09.2016 (21.09.16)

Bonuslevel (kein Cap): 10,00 Euro

Basispreis: 11,00 Euro

Barriere: 18,00 Euro

Bonusrendite (p.a.): 14,3 % (18,3 %)

Risikopuffer: 30,0 %

Aufgeld (p.a.): 22,5% (29,3 %)

Kurs aktuell (Basiswert): 13,86 Dollar

aktueller Kurs des Zertifikats: 10,51 Euro

Stoppkurs (Zertifikat): 7,00 Euro

Zielkurs (Zertifikat): 12,00 Euro

Disclaimer

Investment des Tages - Wichtige Informationen

In der Rubrik "Investment des Tages" veröffentlichen wir Anlageideen für Privatinvestoren. Die vorgestellten Zertifikate bieten Gewinnchancen im zweistelligen Prozentbereich und verfügen in der Regel über einen komfortablen Risikopuffer. Die vorgestellten Wertpapiere sollen Alternativen aufzeigen, wie man auch in Seitwärts- oder begrenzten Abwärtstrends attraktive Renditechancen wahrnehmen kann. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet aber dennoch stets die Entwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts. Dabei kann es sich um eine Aktie, einen Index oder einen Rohstoff handeln. Geht die Spekulation nicht auf, können unter Umständen hohe Verluste entstehen.

Mit dem Zertifikat zielt der Anleger zum Kaufzeitpunkt zunächst einmal darauf ab, das Papier bis zur Fälligkeit zu halten. Um potenzielle Kursverluste zu begrenzen, werden jedoch in der Regel Stopp-Loss-Marken vorgeschlagen. Diese liegen in der Nähe wichtiger charttechnischer Marken. Die vorgestellten Zertifikate stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.

Grundsätzlich handelt es sich bei Zertifikaten um Inhaberschuldversprechen einer Bank. Die Bonität des Emissionshauses fließt in die Kennzahlen des Finanzprodukts mit ein. Bei einer Insolvenz des Emittenten könnte es im Extremfall sogar zu einem Totalverlust kommen.