Capped-Optionsscheine bieten diverse Vorteile: mit überschaubaren Risiken lassen sich dicke Seitwärtsrenditen erzielen und zumeist wird auf der Long-Seite auch dann eine Outperformance zum Basiswert erzielt, wenn dieser gut läuft. Die Probe aufs Exempel machen wir mit unserem heutigen Trading-Tipp, und morgen zeigen wir auf der Short-Seite, wie sich von Widerständen auf der Oberseite profitieren lässt.

Wir konzentrieren uns auf die im Juni auslaufenden Papiere. Ein Capped-Call auf Linde gefällt besonders gut: der Schein HU5HQC wird um 37 Prozent steigen, wenn die Linde-Aktie am 14. Juni bei mindestens 145,00 Euro notiert. Damit man mit der Linde-Aktie besser fährt, müsste diese über die 200-Euro-Marke steigen, was ihr noch nie gelang und auf Sicht einiger Monate völlig unrealistisch ist.

Das Cap-Niveau wiederum ist gut geschützt. Um 150 Euro hat sich im März eine Unterstützung etabliert. Von unten nähern sich ein mittelfristiger Aufwärtstrend sowie der seit Sommer 2016 nicht mehr unterschrittene 200-Tage-Durchschnitt, die um 147/148 Euro absichern. Und am 145er-Cap selbst hat sich im Oktober, November 2016 eine horizontale Zone etabliert die mit dem 2017er-Tief vom Februar bestätigt wurde.

Da sollte man auch den im Mai anstehenden Dividendenabschlag von wohl 3,70 Euro je Aktie gut überstehen. Es wird ein erster Stopp knapp unter dem Februar-Tief des Derivats platziert, was das Risiko auf zunächst 23 Prozent beschränkt. Von 5,60 Euro aus wird der Stopp dann um zehn Cent wöchentlich angehoben und das mögliche Minus dann sukzessive weiter verringert.

Name Linde-Capped-Call
WKN HU5HQC
Aktueller Kurs 7,26 € / 7,30 €
Laufzeit 14.06.16
Basis/Cap 135,00 € / 145,00 €
Stoppkurs 5,60 €
Anpassung Stoppkurs +0,10 € / Woche
Zielkurs 10,00 €

Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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