Erst die Gewinnwarnung im Juni, dann gesenkte Prognosen der Konkurrenz im Juli und jetzt auch noch Streiks - die Nachrichtenlage ist schlecht, seit Monaten kommt Lufthansa nicht zur Ruhe. In den letzten drei Monaten stürzte die Aktie des DAX-Mitglieds um 30 Prozent ab. Dabei haben Airline-Anleger etwas bisher kaum auf ihrer Rechnung: Sanktionen gegen Russland.

Wegen des Ukraine-Konflikts hat EU Anfang der Woche neue Sanktionen gegen Russland verabschiedet, die noch ausgesetzt sind. Auch am Mittwoch konnten sich die 28 Mitgliedsstaaten noch nicht über den Start der Strafmaßnahmen einigen. Doch das könnte schnell anders werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel jedenfalls scheint ein feuriger Befürworter schneller neuer Strafen gegen Putin. Das könnte aber arg ins Auge gehen. Russland hat bereits bei der letzten Sanktionsrunde vor Monaten die Streichung von Flugrechten über sein Territorium als mögliche Gegenreaktion angedeutet und diese Drohung jetzt erneuert.

Ein Blick auf den Globus zeigt: Da wäre vor allem der Flugverkehr nach Asien - ganz besonders in die wichtigen Wirtschaftszentren China, Seoul und Tokio - schwer getroffen. Die Flugrouten von Frankfurt aus würden um 2000 oder vielleicht sogar 3000 Kilometer länger, das wären zusätzliche Flugstunden und hohe Kosten. Viele Manager, aber auch Touristen würden die größeren Strapazen und finanziellen Belastungen vielleicht vermeiden. Wirklich schlimm allerdings wäre es, wenn auch Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan, sowie Iran den westlichen Airlines das Flugrecht dann ebenfalls verwehren würden. Immerhin sind die drei erstgenannten Staaten in der GUS mit Russland und Iran wendet sich dem ehemaligen Sowjetreich immer stärker zu.

Erst vor wenigen Tagen beispielsweise berichtete die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Fars über ein Abkommen zwischen den beiden Ländern im Volumen von 70 Milliarden Euro beispielsweise über den Bau von Atomkraftwerken oder auch engeren Handel von iranischen Agrarprodukten nach Russland.

Auch wenn jetzt viele geflohene Ostukrainer aus ihrem russischen Asyl zurück in ihre Heimat reisen - die Kuh in Form von EU-Sanktionen ist nicht vom Eis. Kommt es in den nächsten Tagen zu weiteren Strafen gegen Russland, sollten Anleger unbedingt und schnell einen Put auf die Aktie von Lufthansa auf dem Radar haben. Würde der Kreml nämlich wie schon mehrfach angedroht mit Flugverboten reagieren, wäre der nächste Sturzflug der Airlines programmiert.

Auf Seite 2: Welchen Schein Anleger auf dem Radar haben sollten

Basiswert: Deutsche Lufthansa

Produkt: Knock-out Put

ISIN: DE000HY4J8R3

Emittent: Unicredit

Laufzeit: 17.12.14

Basispreis: 16,50 Euro

Knock-out: 16,50 Euro

Bezugsverhältnis: 1:1

Hebel: 4,6

Abstand zum Knock-out: 21,6 Prozent