Am 26. August geht es bei Generikahersteller Stada richtig zur Sache. Um zehn Uhr beginnt in Frankfurt im Congress Center die Hauptversammlung. Nicht mehr mit dabei ist der langjährige Vorstandsvorsitzende Hartmut Retzlaff. Der Manager hatte seit Juni sein Amt aus gesundheitlichen Gründen ruhen lassen. Vor einigen Tagen wurde nun sein endgültiger Ausstieg bei Stada vermeldet. Neuer Vorstandschef ist Interimschef Matthias Wiedenfels.

Ein Etappensieg für Großaktionär Acitve Ownership Capital. Die Luxemburger Beteiligungsgesellschaft ist schon seit Anfang des Jahres bei Stada investiert und drängt seitdem auf weitreichende Änderungen die zu einer bessere Performance ihrer Beteiligung führen soll. Wiedenfels hat bereits einiges im Unternehmen angestoßen.

Richtig zur Sache geht es aber auf der Hauptversammlung, wenn die Stada-Aktionäre über die neue neue Zusammensetzung des Aufsichtsrates entscheiden. Um den Aufsichtsrat zu verjüngen und mehr Einfluss auf das Management zu erhalten, legt Acitive Ownership Capital eine eigene Liste für neue Aufsichtsratsmitglieder vor.

Zuletzt erhielt Active Ownership Unterstützung vom Aktionärsberater Institutional Shareholder Service (ISS), der seinen Kunden empfiehlt in Teilen den eingebrachten Vorschlägen zuzustimmen. Der Stada-Aufsichtsrat kritisierte allerdings bereits die Grundlage auf der die Empfehlung ausgesprochen wurde. Auch ein weiterer Aktionärsberater hat sich weitgehend hinter die Vorschläge des amtierenden Aufsichtsrates gestellt und spricht sich gegen eine komplette Neubesetzung aus.

Außerdem werden die Aktionäre über die Abschaffung der vinkulierten Namensaktien abstimmen. Durch die Vinkulierung konnten die Stimmrechte eines Aktienkäufers durch den Vorstand ausgeschlossen werden.

Neben den externen Kräften die Stada nach ihrer Fasson voranbringen wollen, wirken aber auch interne Kräfte, die am Ende zu höheren Kursen führen sollten. Zu denen gehören die Zahlen, die zuletzt besser ausfielen. In den ersten sechs Monaten des Jahres stieg das operative Ergebnis um elf Prozent auf 200,7 Millionen Euro. Negative Sondereffekte, die lange Zeit die Bilanz belastete werden zunehmend geringer.

Unter Analysten unbestritten ist, dass die beiden Geschäftsbereiche Generika und Rezeptfreie Medikamente, bei einem Verkauf mehr bringen sollten als was im Aktienkurs zum Ausdruck kommt. Auch wenn das Gerücht, dass die Beteiligungsfirma CVC ein Gebot von 60 Euro pro Aktie an Stada herangetreten wäre, dementiert wurde, so wurde zumindest die Höhe des Preises von Analysten als realistisch eingestuft.



Gemessen an den aktuellen Notierungen wäre das ein Zuwachs von rund einem Fünftel. Spekulative Anleger setzten den Hebel an.

Basiswert Stada Arzneimittel
Produkt Knock-out-Call
WKN HU5FBT
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit endlos
Kurs des K.o.-Calls 1,00 €
Basispreis variabel 40,19 €
K.o.-Schwelle 42,20 €
Hebel 4,9
Aufgeld 0,09%