"Seit dem vierten Quartal 2016 hat das BIP in der Eurozone im Schnitt um 0,65 Prozent pro Quartal zugelegt. Eine derartig starke Dynamik war zuletzt Ende 2009 bis Anfang 2011 zu beobachten", weiß RBI-Analyst Gottfried Steindl.

Laut einer Umfrage von IHS Markit kam es in Europa im Schlussviertel noch zu einem Endspurt. "Die Industrie brummt wie nie zuvor seit Beginn der Datenerhebung vor über 20 Jahren", erläutert Markit-Chefökonom Chris Williamson. Für die europäischen Konjunkturforscher sind die Investitionen der Treiber, denn die Geldpolitik der EZB sorgt weiterhin für günstige Kredite. Und so schnell wird sich an dieser Situation auch nichts ändern. Daher gehen die Ökonomen davon aus, dass die nichtstaatlichen Investitionen im ersten und zweiten Quartal um je 0,9 Prozent weiter zulegen werden. Der private Konsum bleibt ebenfalls mit einer Wachstumsrate von je 0,4 Prozent robust.

Spannung garantiert zudem die von Donald Trump ausgelöste Steuerdiskussion. Mit der größten Reform seit 30 Jahren verschärfte der US-Präsident Ende vergangenen Jahres den Standortwettbewerb. Folglich flammte auch auf dem alten Kontinent das Thema auf. Als Befürworter meldete sich Clemens Fuest, Präsident des Münchner Ifo-Instituts. Seiner Ansicht nach sollte die Deutsche Bundesregierung die Unternehmenssteuern von 30 auf 25 Prozent senken.

2018 gehört den Mid Caps



Alles in allem gute Aussichten, dass europäische Aktien ihre Hausse fortsetzen könnten. Insbesondere den Mittelständlern sollten im laufenden Jahr rosige Zeiten bevorstehen. Denn in der Regel profitieren sie von einer Beschleunigung des Wirtschaftszyklus stärker als die Großkonzerne. Hinzu kommen anhaltende Übernahmeaktivitäten in diesem Segment, die sich aufgrund der Niedrigzins-phase weiter fortsetzen dürften.

Die guten Aussichten spiegeln sich bereits in einem starken Anstieg des Stoxx Europe Mid 200 Index wider. Angesichts des erwarteten Ergebniswachstums dürfte die Outperformance 2018 anhalten. Der Konsens rechnet mit einem durchschnittlichen Anstieg des Gewinns je Aktie von beachtlichen 8,5 Prozent. Mit einem Tracker auf den Mid-Cap-Index lässt sich diversifiziert auf die zweite Börsenreihe setzen.