Dass die wirtschaftlichen Folgen des Abgasskandals für Europas größten Autokonzern Volkswagen noch nicht quantifizierbar sind, ist offensichtlich. Laut "Bild am Sonntag" denkt das Unternehmen auch im Sport-Sponsoring über Einsparungen nach. Eine konkrete Streichliste sei bereits im VW-Markenvorstand behandelt worden und betraf die Fußball-Bundesligisten Hannover 96, Werder Bremen und Schalke 04 sowie Zweitligist 1860 München und den Eishockey-Verein Grizzlys Wolfsburg.

Die Fußballvereine wurden bislang pro Saison mit ungefähr rund 1,5 Millionen Euro unterstützt, das Eishockey-Engagement kostete den Autobauer etwa fünf Millionen Euro. Eine endgültige Entscheidung stehe zwar noch aus, aber dies alles zeigt: die Lage ist prekär. Deutlich höhere Einsparungen hat das VW-Management aber für den Bereich der Sachinvestitionen im Automobilbereich angekündigt. Diese sollen im kommenden Jahr um rund 1 Milliarde auf dann rund 12 Milliarden Euro reduziert werden.

Bei VW existieren derzeit zwei große Unbekannte: die drohenden Kosten aus dem Abgasskandal und die weitere Umsatzentwicklung des Wolfsburger Autobauers. Am gestrigen Montag reagierte das Unternehmen auf einen FAZ-Artikel, in dem ein VW-Händler mit den Worten zitiert wurde: "das Geschäft ist mausetot, und das ist nicht nur bei uns so". Dieser Aussage widersprach ein Unternehmenssprecher und meinte: "…die uns vorliegenden Zahlen zeigen ein anderes Bild von der Situation im deutschen Handel." Anlegern bleibt nur eines: Abwarten. Die nächsten offiziellen Quartalszahlen für die Monate Oktober bis Dezember stehen allerdings erst am 10. März auf der Agenda.

Aus charttechnischer Sicht begann der Leidensweg der Volkswagen-Aktie aber bereits vor dem Bekanntwerden der großangelegten Abgasmanipulationen. Die eingetrübten Konjunkturperspektiven Chinas haben den Autowert von seinem Jahreshoch bei 255 Euro im März 2015 bis Anfang September auf 165 Euro absacken lassen. Die Hiobsbotschaft aus den USA generierte dann einen weiteren Kurssturz, die den Titel zeitweise sogar unter die 100-Euro-Marke gedrückt hat.

Im Bereich dieser psychologisch wichtigen Zone hat sich mittlerweile ein signifikanter Boden gebildet, den es nun zu verteidigen gilt. Dass sich die VW-Aktie ganz klar im Abwärtstrend befindet, zeigen die 100- und 200-Tage-Durchschnittslinien durch ihre fallende Tendenz an. Das nachfolgend aufgeführte Memory-Express-Zertifikat wird durch zwei Sachverhalte interessant. Erstens: Sollte die Aktie an einem der anstehenden Bewertungstage sein Vorkrisenniveau (169,40 Euro) zurückerobern, wird das Zertifikat vorzeitig fällig und generiert dadurch - inklusive Kupons - einen hohen Wertzuwachs. Zweitens: Am letzten Bewertungstag würde hierfür ein Erreichen bzw. Überschreiten der bei 110,11 Euro angesiedelten Memory-Barriere genügen.

Auf Seite 2: So sehen die Konditionen und Kennzahlen aus

Bis zu 60 Prozent Kurszuwachs denkbar

Die Société Générale hat ein Memory Express-Zertifikat auf Volkswagen (WKN: SE0V2S) im Angebot, welches vor der Hiobsbotschaft emittiert wurde und sich im Zuge des Skandals kräftig verbilligt hat. Es eignet sich aber nur für Anleger, die davon überzeugt sind, dass der DAX-Wert am letzten Bewertungstag (25. August 2020) über der Memory-Barriere von 110,11 Euro notieren wird. Temporäre Kurseinbrüche wirken sich zwar auf den aktuellen Kurs des Zertifikats negativ aus, die vorzeitige bzw. endfällige Tilgungschance bleibt aber stets erhalten.

Das Wertpapier ist mit einer Laufzeit bis zum 25. August 2020 ausgestattet. Es kann jedoch vorzeitig zurückgezahlt werden, falls die Aktie an einem der anstehenden Bewertungstage den eingebauten Tilgungslevel von 169,40 Euro erreicht oder überschreitet. Sollte dies bereits am nächsten Bewertungstag (25.08.2016) der Fall sein, würde der Anleger pro Zertifikat 105,00 Euro erhalten. Scheitert die VW-Aktie an dieser Hürde, verlängert sich die Laufzeit um weitere zwölf Monate - fünf Euro pro Zertifikat gäbe es, falls die Aktie an diesem Tag mindestens auf oder über der Memory-Barriere von 110,11 Euro notieren sollte.

Am 20. August 2017 wiederholt sich dann dieses Prozedere. Die nächsten Bewertungstage wären auf den 27. August 2018 bzw. den 26. August 2018 terminiert. Eine letztmalige Überprüfung erfolgt am finalen Bewertungstag (25. August 2020). An diesem Tag muss der Titel dann lediglich auf oder über der bei 110,11 Euro angesiedelten Memory-Barriere schließen, um einen Gewinn zu erzielen. In diesem Fall würde sich -inklusive bereits gezahlter bzw. nachzuholender Kupons - die kumulierten Rückzahlungen des Zertifikats auf 125,00 Euro belaufen und somit innerhalb von weniger als fünf Jahren einen Kursgewinn von fast 60 Prozent nach sich ziehen.

Besonders interessant: Dank des Memory-Mechanismus gehen nicht ausgezahlte Kupons nicht verloren, sie können an einem späteren Bewertungstag nachgeholt werden, sofern die Memory-Barriere erreicht oder übertroffen wird. Hohe Verluste können hingegen eintreten, falls die Aktie von VW bei Fälligkeit unter 110,11 Euro notieren würde. Die Höhe der Rückzahlung ergäbe sich dann aus der Multiplikation des Aktienkurses mit dem Bezugsverhältnis von 0,590319.

Basiswert Volkswagen Vorzüge

Produkt Memory Express Zertifikat

WKN SE0V2S

Emittent Société Générale

Anstehende Bewertungstage 25.08.16

25.08.17

27.08.18

26.08.19

Finaler Bewertungstag (Zahltag) 25.08.20 (01.09.20)

Tilgungslevel 169,40 Euro

Memory-Barriere 110,11 Euro

Möglicher Kupon 5,00 % (jährlich)

Kurs aktuell (Basiswert) 109,90 Euro

aktueller Kurs des Zertifikats 78,41 Euro Stoppkurs (Zertifikat) 50,00 Euro

Zielkurs (Zertifikat) -

Disclaimer

Investment des Tages - Wichtige Informationen

In der Rubrik "Investment des Tages" veröffentlichen wir Anlageideen für Privatinvestoren. Die vorgestellten Zertifikate bieten Gewinnchancen im zweistelligen Prozentbereich und verfügen in der Regel über einen komfortablen Risikopuffer. Die vorgestellten Wertpapiere sollen Alternativen aufzeigen, wie man auch in Seitwärts- oder begrenzten Abwärtstrends attraktive Renditechancen wahrnehmen kann. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet aber dennoch stets die Entwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts. Dabei kann es sich um eine Aktie, einen Index oder einen Rohstoff handeln. Geht die Spekulation nicht auf, können unter Umständen hohe Verluste entstehen.

Mit dem Zertifikat zielt der Anleger zum Kaufzeitpunkt zunächst einmal darauf ab, das Papier bis zur Fälligkeit zu halten. Um potenzielle Kursverluste zu begrenzen, werden jedoch in der Regel Stopp-Loss-Marken vorgeschlagen. Diese liegen in der Nähe wichtiger charttechnischer Marken. Die vorgestellten Zertifikate stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.

Grundsätzlich handelt es sich bei Zertifikaten um Inhaberschuldversprechen einer Bank. Die Bonität des Emissionshauses fließt in die Kennzahlen des Finanzprodukts mit ein. Bei einer Insolvenz des Emittenten könnte es im Extremfall sogar zu einem Totalverlust kommen.