Es scheint der letzte Schrei in der Modebranche zu sein, dass Großaktionäre vor Ende der Lock-up-Frist sich von ihren Anteilen trennen. Was Hugo Boss vormachte, passierte Mitte der Woche auch bei Zalando. Einige Großaktionäre, darunter auch die Samwer-Brüder und Rocket Internet trennten sich von insgesamt 17,8 Millionen Aktien noch vor dem Ende der Sperrfrist.

Doch der größte Aktionär von Zalando, der schwedische Investor Kinnevik, der dänische Bestseller Handels sowie die beiden Gründer und Vorstandsmitglieder Robert Gentz und David Schneider halten dem Unternehmen weiter die Stange. Sie haben ihre Haltefrist bis 28. Juni 2015 verlängert.

Eine vertrauensbildende Maßnahme, die aber den Kursrutsch nicht aufhalten konnte. Wegen des Überangebotes an Aktien büßte die Zalando-Aktie seit Bekanntwerden rund zwölf Prozent an Wert ein. Damit waren die jüngsten Kurszuwächse binnen einer Woche zusammengeschmolzen. Die Aktion sei kein ideales Signal, schrieb Analyst Jürgen Kolb von Kepler Cheuvreux in seiner jüngsten Einschätzung. Aber wenigstens entwickelt sich das operative Geschäft weiter gut. Sein Kursziel bleibt bei 30,50 Euro.

Auf Seite 2: Operativer Gewinn 2014



Die Nervosität bei der Aktie ist hoch. Die meisten Investoren haben Ressentiments gegen die Samwer-Brüder. Zudem wird dem Geschäftsmodell, wegen seiner hohen Kosten für Retouren, wenig Chancen eingeräumt. Doch die Realität sieht eigentlich anders aus. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 hat Zalando einen operativen Gewinn erwirtschaftet. Die Bilanz ist prall gefüllt mit Liquidität. Auch 2015 will das Unternehmen Umsatz und Gewinn steigern.

Auch wenn die Erträge unterproportional zulegen werden, dürfte den Investoren irgendwann klar werden, dass das Unternehmen einen gewaltigen Hebel hat. Der von Zalando in Europa adressiert Gesamtmarkt beträgt mehr als 400 Milliarden Euro. Davon wird heute rund zehn Prozent Online abgewickelt.

Es ist sicherlich keine gewagte Prognose, dass der Anteil des Onlinehandels zunehmen wird. Wahrscheinlich wird Zalando als einer der Marktführer seinen Anteil auch ausbauen können. In dieser Ausgangssituation kann das Unternehmen seinen Umsatz von heute 2,2 Milliarden auf fast neun Milliarden Euro steigern. Die Gewinnmarge wird im Windschatten zulegen. Neben geographischer Expansion nutzt Zalando, dabei auch die technischen Möglichkeiten. Aber April bietet das Unternehmen Curated Shopping - Betreutes Einkaufen - an. Zalando will zum persönlichen Stilberater aufsteigen. Stylisten suchen die passenden Outfits nach den Angaben der Kunden. Zuhause wird probiert und nur das behalten, was gefällt.

Auf Seite 3: Aufstieg in den MDax ist möglich



Doch es sind nicht nur gute Aussichten, die dem Aktienkurs wieder auf die Beine helfen könnten. "Die Chancen für einen Aufstieg von Zalando in den MDax sind deutlich gestiegen", sagt Commerzbank-Analystin Petra von Kerssenbrock. Die Platzierung hat den Streubesitz deutlich erhöht. Spekulative Anleger können über den Mini-Long-Call in diese deutsche Wachstumsstory investieren.

Stand 12. März 16.00 Uhr

Basiswert Zalando

Produkt Knock-out-Call

ISIN /WKN DE000CC53ZN6 / CC53ZN

Emittent Citigroup

Laufzeit Endlos

Basispreis 18,65 Euro

Knock-out-Schwelle 19,70 Euro

Hebel 4,48

Kurs des K.o.-Calls aktuell 0,53 Euro

Spread in % 1,89