Die Spanne von 1,17 bis 1,18 Dollar hat zudem symbolische Bedeutung: Bei der Einführung an den Finanzmärkten am 1. Januar 1999 war der Euro mit 1,1747 Dollar in den Handel gestartet, ehe er allerdings bald darauf unter einen Dollar rutschte.
Grund für die Flucht vieler Anleger aus dem Euro ist die Aussicht auf eine weitere Öffnung der Geldschleusen durch die EZB. Die Notenbanker könnten damit die drohende Deflation - eine ruinöse Spirale aus sinkenden Preisen und rückläufigen Investitionen - bekämpfen. Schon kurz nach dem Jahreswechsel hatte EZB-Chef Mario Draghi in einem Zeitungsinterview erklärt, dass die Vorbereitungen für einen Ankauf von Staatsanleihen liefen. Die erste Ratssitzung im neuen Jahr findet am 22. Januar statt. "Mario Draghis Aktionismus hat den Euro massiv auf Talfahrt geschickt", schrieben die Analysten der Metzler Bank in ihrem Tageskommentar.
Laut Händlern hat zudem die Unsicherheit rund um die anstehende Wahl in Griechenland viele Anleger zum Ausstieg aus Euro-Positionen bewegt. Die Griechen wählen am 25. Januar ein neues Parlament. Umfragen zufolge könnten sie den Parteien einen Denkzettel verpassen, die den von der EU verordneten Reformkurs mittragen. Spekulationen über einen Austritt des Landes aus der Währungsunion hatten zuletzt wieder die Runde gemacht. Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte am Mittwochabend in London, die Bundesregierung habe sich stets dafür eingesetzt, dass Griechenland den Euro behalten könne.
Derweil wurde der Dollar von der Aussicht auf eine Zinswende im laufenden Jahr unerstützt. Zum Yen kletterte der Greenback auf 119,96 von 119,25 Yen am Vorabend.
Reuters