Sorgen bereitete Investoren weiterhin die rasche Ausbreitung von Omikron, erklärte Analyst Jeffrey Halley vom Brokerhaus Oanda. Da diese Variante des Coronavirus offenbar ansteckender, aber nicht gefährlicher als die bislang dominierende Delta-Variante sei, rechne er trotz verschärfter Pandemie-Beschränkungen nicht mit einem größeren Rückschlag für die Weltwirtschaft.

Da viele institutionelle Anleger ihrer Bücher für 2021 bereits geschlossen haben, richten sie ihre Aufmerksamkeit auf die Entwicklung im kommenden Jahr. "Wir rechnen mit soliden Zuwächsen an den Aktienmärkten", prognostiziert John Vail, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters Nikko. "Die restriktivere Haltung der Zentralbanken und die Möglichkeit moderater Steuererhöhungen in den USA könnte die Investitionsstimmung zwar beeinträchtigen. Höhere Staatsausgaben und die weltweite Erholung von Wirtschaft und Unternehmensgewinnen dürften das aber mehr als ausgleichen." Dem EuroStoxx50 traut Vail 2022 deutlich zweistellige prozentuale Kursgewinne zu. "Die hohe Dividendenrendite des Marktes dürfte weiterhin heimische und internationale Anleger anlocken."

STROMPREIS ERNEUT AUF TALFAHRT - BITCOIN EBENFALLS IM MINUS


Der Strompreis brach erneut ein. Der Terminkontrakt zur Lieferung am darauffolgenden Tag fiel um etwa die Hälfte auf 84 Euro je Megawattstunde. Gründe des Ausverkaufs seien die Vorhersage einer Verdoppelung der Windenergiemenge für Donnerstag sowie das milde Winterwetter, sagten Börsianer.

Unterdessen stabilisierte sich Bitcoin nach dem jüngsten Kursrutsch. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 47.690 Dollar und notierte damit rund 60 Prozent über dem Niveau vom Jahreswechsel. Der Kryptowährungsmarkt sei hin und her gerissen zwischen dem wachsenden Interesse von Profi-Anlegern einerseits und der Furcht vor einer strengeren Regulierung, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. "Auch wenn die Börsen ein Krypto-Verbot in den USA nicht fürchten, dürften die bereits angelegten Daumenschrauben etwas angezogen werden."

STRAFZAHLUNG SETZT DEUTSCHER BANK ZU


Am deutschen Aktienmarkt gehörte Deutsche Bank mit einem Kursminus von 1,4 Prozent zu den Verlierern. Die Finanzaufsicht BaFin verdonnerte das Geldhaus in der Affäre um die Manipulation des europäischen Referenzzinses Euribor zu einer Geldstrafe von knapp neun Millionen Euro.

Gefragt waren dagegen die Titel von Victoria's Secret, die mit einem Kursplus von zeitweise knapp 13 Prozent den größten Tagesgewinn seit sechs Wochen verbuchten. Die Unterwäschefirma will eigene Aktien im Volumen von 250 Millionen Dollar zurückkaufen.

Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war


USA hängen an der Börse Europa ab - Boom der Tech-Konzerne
Angetrieben vom Höhenflug der Tech-Riesen haben US-Unternehmen ihre Dominanz an den Börsen ausgebaut. Unter den 100 wertvollsten Börsenunternehmen der Welt befinden sich allein 61 aus den USA, drei mehr als im Vorjahr, wie eine Studie der Beratungsgesellschaft EY zeigt. Unter den Top Ten sind demnach gar keine europäischen Unternehmen mehr vertreten und nur zwei, die nicht ihren Sitz in den USA haben - der Ölkonzern Saudi Aramco auf Platz vier und der taiwanesische Chiphersteller TSMC auf Rang zehn.

Musk verkauft weitere Tesla-Aktien für gut eine Milliarde Dollar
Elon Musk hat weitere Anteile des Elektroautobauers Tesla zu Geld gemacht. Der aktuell reichste Mensch der Welt veräußerte rund 934 000 Aktien im Wert von 1,02 Milliarden US-Dollar (gut 900 Mio Euro), wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Damit nähert sich der Tesla-Chef seinem Ziel, seine Beteiligung an Tesla um zehn Prozent zu reduzieren.

Russland rechnet mit Betriebserlaubnis für Nord Stream 2
Russland rechnet mit einer Betriebserlaubnis für die umstrittene Gaspipeline Nord Stream 2 in den nächsten sechs Monaten. Das Verfahren zur Zertifizierung der Röhren sollte gemäß den ihm bekannten Fristen in der ersten Jahreshälfte abgeschlossen sein, sagte der für Energiefragen zuständige russische Vize-Regierungschef Alexander Nowak am Mittwoch der russischen Zeitung "RBK". "Wenn unsere Kollegen daran interessiert sind und die Zertifizierung schneller abschließen, können die Lieferungen viel früher beginnen."

DGB-Chef pocht auf Tempo bei neuen Arbeitsplätzen für Kohleregionen
DGB-Chef Reiner Hoffmann pocht auf Tempo bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze in den vom Kohleausstieg besonders betroffenen Regionen Deutschlands. "In den betroffenen Regionen wie der Lausitz oder dem rheinischen Revier muss der Strukturwandel zügig zu neuen guten Arbeitsplätzen und Industrieansiedlungen führen", sagte Hoffmann der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Verbands-Umfrage: Reisebranche erwartet starkes Sommergeschäft
Die deutschen Reisebüros und Veranstalter erwarten für das kommende Jahr ein starkes Sommergeschäft. Mehr als die Hälfte sämtlicher aktueller Buchungen entfalle bereits auf die kommenden Sommermonate, berichtete der Deutsche Reiseverband (DRV) am Mittwoch aus einer Umfrage bei seinen Mitgliedern.

rtr/dpa-AFX