Weil in den USA die Börsen wegen eines Feiertags geschlossen sind, fehlten zum Wochenauftakt die Impulse von dort. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte rückte zum Wochenbeginn um 0,20 Prozent auf 34.587,29 Punkte vor.
"Im Verlauf der Woche stehen dann wohl vor allem Stimmungsbarometer im Mittelpunkt des Interesses. Den Auftakt gibt am morgigen Vormittag die ZEW-Umfrage in Deutschland", schrieben die Experten der Landesbank Helaba. Daneben dürften weiterhin die Inflation und die Zinsen sowie die Geschäftsberichte der Unternehmen den weiteren Verlauf an den Aktienmärkten in dieser Woche bestimmen.
Papiere aus der Pharma- und Gesundheitsbranche führten den Dax an. Fresenius Medical Care gewannen an der Dax-Spitze 2,9 Prozent. Qiagen legten nach einer Kaufempfehlung der DZ Bank um 2,8 Prozent zu. Merck KGaA rückten um 1,4 Prozent vor.
Hinten im Dax lagen die Anteile von Henkel mit minus 2,8 Prozent, die somit nicht von einer etwas freundlicheren Einschätzung der Bank Morgan Stanley profitierten. Im noch jungen Jahr 2022 haben die Henkel-Vorzüge allerdings bislang stark zugelegt. International steht die Konsumgüterbranche aktuell mit einem Übernahmeangebot von Unilever für die Konsumartikelsparte von GlaxoSmithKline im Blick.
Die Papiere des Wafer-Produzenten Siltronic rutschten aus Sorge vor einem Scheitern der Übernahme durch den taiwanischen Chip-Zulieferer Globalwafers um 9 Prozent ab. Für Wacker Chemie, größter Aktionär von Siltronic, hielt sich das Minus mit 0,7 Prozent in Grenzen.
Nach einem Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022 erholten sich die angeschlagenen Papiere des IT-Dienstleisters S&T um 4,8 Prozent. Nach Vorwürfen des Finanzinvestors Viceroy Research waren sie Mitte Dezember noch eingebrochen. Jefferies-Experte Martin Comtesse wertete die nun gesendeten Signale von S&T als Stärkung des Vertrauens in das Unternehmen.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann zum Wochenauftakt 0,70 Prozent auf 4302,14 Punkte. Der französische Cac 40 und der britische FTSE 100 legten noch etwas stärker zu.
Der Euro trat auf der Stelle und kostete am Abend 1,1406 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1403 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,20 Prozent am Freitag auf minus 0,17 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,20 Prozent auf 143,32 Punkte. Der Bund-Future fiel am Abend um 0,14 Prozent auf 169,66 Zähler.
Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war
Unilever wirft Auge auf Konsumentengeschäft von GSK - Briten lehnen ab
Der britische Konsumgüterkonzern Unilever will sein Geschäft mit Gesundheitsprodukten ausbauen. Das Unternehmen hat dabei bereits ein Auge auf die Konsumgütersparte von GlaxoSmithkline (GSK) geworfen. Ein milliardenschweres Angebot lehnte der britische Pharmakonzern am Wochenende jedoch ab. Analysten zweifeln dabei auch am Sinn der Transaktion.
VW-Nutzfahrzeugholding Traton setzt 2021 deutlich mehr ab - Auftragssprung
Die VW-Nutzfahrzeug-Holding Traton hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 trotz der Lieferengpässe bei Halbleitern ihren Absatz deutlich gesteigert. Der weltweite Absatz habe 2021 mit 271 600 Fahrzeugen um 43 Prozent über dem Vorjahr gelegen, wie Traton am Montag in München mitteilte. Zum kräftigen Zuwachs hätten alle Marken der Gruppe beigetragen. Ohne die seit dem zweiten Halbjahr 2021 konsolidierte US-Tochter Navistar hätte das Absatzplus 27 Prozent betragen. Der Auftragseingang stieg im Gesamtjahr um 66 Prozent auf 360 000 Fahrzeuge.
Renault-Gruppe verkauft weniger Autos
Der französische Autobauer Renault hat im vergangenen Jahr konzernweit knapp 2,7 Millionen Autos verkauft - und damit einen Rückgang um 4,5 Prozent verzeichnet. Bei der Kernmarke Renault betrug der Absatz knapp 1,7 Millionen Fahrzeuge, ein Minus von 5,3 Prozent, teilte das Unternehmen am Montag mit. Steigern konnte die Marke Renault den Anteil der in Europa verkauften E- und Hybrid-Personenwagen. Er stieg von 17 Prozent 2020 auf 30 Prozent 2021. Beim Absatz stehen die Zeichen auf Erholung: Gegenüber 2020 habe sich das Auftragsvolumen der Renault Gruppe in Europa verdoppelt und die Zahl der auf den Verkauf wartenden Wagen habe sich um 30 Prozent reduziert, hieß es.
dpa-AFX