Die EZB und die nationalen Notenbanken starteten mit den Bond-Käufen am 9. März. Den Schlüsselzins für die Geld-Versorgung der Banken im Euro-Raum beließen die Währungshüter auf ihrer Ratssitzung wie erwartet auf dem Rekordtief bei 0,05 Prozent. Dort liegt er bereits seit September.

"Es gibt klare Anzeichen dafür, dass die geldpolitischen Schritte, die wir eingeleitet haben, wirksam sind", sagte Draghi. Der Fokus werde nun auf der vollständigen Umsetzung der Maßnahmen liegen. Sie würden dazu beitragen, die Wachstumsaussichten im Währungsraum weiter zu verbessern. Auch würden sie helfen, dass wieder mehr Kredite vergeben werden. Die Inflationsrate werde sich auf diesem Weg in Richtung der von der Zentralbank angestrebten Inflationsrate von knapp zwei Prozent bewegen, ergänzte der Italiener. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Im März lag die Teuerung in der Euro-Zone noch bei minus 0,1 Prozent.

Insgesamt sind bis September 2016 pro Monat Schuldtitel-Käufe von 60 Milliarden Euro geplant. Das vor allem in Deutschland umstrittenen Programm, das im Fachjargon "QE" (Quantitative Easing) genannt wird, soll insgesamt ein Volumen von 1,14 Billionen Euro haben. Im März erwarben die EZB und die nationalen Notenbanken bereits Staatsanleihen, Pfandbriefe ("Covered Bonds") und Hypothekenpapiere ("ABS") für rund 61 Milliarden Euro.

Draghis Pressekonferenz wurde kurzeitig durch einen Zwischenfall unterbrochen. Kurz nach Beginn seiner Rede in der Frankfurter EZB-Zentrale sprang eine Frau auf das Podium. Sie schrie auf Englisch "ECB Dictatorship" ("EZB-Diktatur"). Sie wurde von Sicherheitskräften überwältigt. Nach kurzer Pause konnte Draghi seinen Vortrag fortsetzen.

Reuters