Die positive Tendenz wird derzeit von aktuellen Konjunkturdaten gestützt. So stieg der nationale Einkaufsmanagerindex ISM für das verarbeitende Gewerbe im März von 60,8 Punkten auf 64,7 Zähler- der höchste Wert seit Dezember 1983. Der ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe legte hingegen von 55,3 auf 63,7 Zähler zu - das war die beste Performance seit 1997 und deutlich mehr als Analysten erwartet hatten. Zudem entstanden im vergangenen Monat 961.000 neue Jobs in den USA - der größte Zuwachs seit August 2020. All das deutet auf die Stärke der Erholung der US-Wirtschaft nach der Coronavirus-Pandemie hin. Entsprechend zuversichtlich ist die US-Notenbank Fed, dass die US-Wirtschaft für ihr bestes Wachstumsjahr seit den frühen 80er-Jahren gut positioniert ist.

Konjunkturpakete treiben US-Aktienmarkt


Gleichzeitig setzt die US-Regierung unter Präsident Joe Biden alle Hebel in Bewegung, um die Wirtschaft weiter anzukurbeln. So verabschiedete die Biden-Administration bereits ein Konjunkturpaket in Höhe von 1,9 Billionen Dollar; ein Infrastrukturprogramm mit Ausgaben in Höhe von rund 2 Billionen Dollar ist zusätzlich geplant. Dies dürfte die US-Wirtschaft wirkungsvoll und vor allem nachhaltig stimulieren.

Das 1,9 Billionen-Dollar-Programm sieht unter anderem vor, dass jeder Amerikaner, der weniger als 75.000 Dollar verdient, einen Scheck über 1.400 Dollar erhält - Geld, das viele der ohnehin börsenaffinen Amerikaner in Aktien investieren könnten und wohl auch werden. Dies würde weitere Milliarden an die Börse spülen und so für Bewegung am Wertpapiermarkt sorgen. Die weiterhin sehr lockere Geldpolitik der US-Notenbank und die, allerdings zuletzt gebremsten, Fortschritte der Impfkampagne unterstützen das positive Umfeld auf dem US-Aktienmarkt zusätzlich.

Positive Unternehmensaussichten treiben US-Aktienmarkt


Kurz- und mittelfristige Impulse könnten zudem von der beginnenden Bilanzsaison für das erste Quartal kommen. Investoren erwarten für das erste Quartal einen Gewinnanstieg etwa im S&P 500 von durchschnittlich rund 24 Prozent, für das zweite Quartal sogar etwa 54 Prozent. Das wäre das größte Plus seit 2018, als die Steuersenkungen unter dem ehemaligen Staatschef Donald Trump die Gewinne stark anschwellen ließen.

US-Aktienmarkt weiterhin mit Luft nach oben


Gleichwohl sollten bei aller Euphorie mögliche Risiken, wie verfehlte Gewinnerwartungen der Unternehmen, steigende Kapitalmarktzinsen oder ein Stocken der Pandemie-Bekämpfung, nicht außer Acht gelassen werden. Börse war, ist und wird nie eine Einbahnstraße sein. Dennoch: Der US-Aktienmarkt könnte dank der Fiskal- und Geldpolitik, sich verbessernder Wirtschaftsdaten und erfreulicher Impfraten weiter Luft nach oben haben. Anleger, die auch künftig auf eine Vermögensbildung mit Aktien setzen wollen, sollten den US-Aktienmarkt daher im Blick behalten. Ausgehend von der eigenen Risikoneigung, der Abwägung aller Chancen und Risiken sowie des Anlageziels bietet sich unter anderem die Investition in ausgewählte Titel von Einzelunternehmen, aber auch in Fonds oder ETFs an. Letztere haben den Vorteil, dass sie den breiten Markt abbilden und so Schwankungen besser ausbalancieren können. Und dann dürfte sich auch eine alte Börsenweisheit bewahrheiten: Breit gestreut, nie gereut.

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Markus C. Zschaber gilt als ein sehr erfahrener Geldmanager und ist Gründer der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft, die seit nunmehr 26 Jahren die Vermögen von privaten und institutionellen Anlegern betreut. Mehrfach wurde er bereits als Portfoliomanager ausgezeichnet, sein Gesicht ist den meisten Anlegern bereits seit 1998 durch den Nachrichtensender n-tv bekannt, bei dem der Experte regelmäßig Interviews gibt. Während der Finanzkrise und der anhaltenden Corona-Krise steht er den politischen Gremien auch als externer Berater zur Verfügung und ist bei vielen Diskussionen rund um das Thema Staatenverschuldung, Inflation und EZB-Politik mit eingebunden. Für Börse Online erläutert der Kölner Vermögensverwalter die interessanten Themen rund um den Anlage- und Kapitalmarkt. Nähere Informationen zur V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft finden Sie hier: https://zschaber.de/