11.42 Uhr - Am Tag nach Bekanntgabe enttäuschender Quartalsergebnisse geht der Ausverkauf bei Zalando weiter. Die Aktien des Online-Modehändlers fallen um bis zu sieben Prozent auf ein Zwei-Jahres-Tief von 30,92 Euro, nachdem sie am Donnerstag bereits um knapp elf Prozent eingebrochen waren. So stark ging es binnen zwei Tagen zuletzt kurz nach dem Börsengang im Herbst 2014 abwärts. Als Reaktion auf den ersten Umsatzrückgang seit Firmengründung senken die Analysten von JPMorgan ihr Kursziel auf 55 Euro. Ihre Kollegen von der Credit Suisse setzen es auf 43 Euro von 74 Euro herunter.

11.36 Uhr - Ein überraschend hoher Quartalsverlust und gekappte Gesamtjahresziele brocken IAG den größten Kursrutsch seit einem knappen halben Jahr ein. Die Aktien der British-Airways-Mutter fallen in London um gut zwölf Prozent. Das Unternehmen hinke bei der Erholung des Geschäfts von den Pandemie-Folgen der Konkurrenz hinterher, moniert Analyst Joachim Kotze vom Research-Haus Morningstar. IAG machte den Angaben zufolge einen operativen Verlust von 731 Millionen Euro. Die Sitzplatzkapazität werde 2022 voraussichtlich etwa 80 Prozent statt wie bisher angepeilt 85 Prozent des Niveaus von 2019 erreichen.

10.37 Uhr - Die Steigerung des Umsatzes zum Jahresauftakt kann die RTL-Anleger nicht überzeugen. Die Aktien des europäischen Fernsehkonzerns fallen in der Spitze um fünf Prozent auf 41,72 Euro, den niedrigsten Stand seit Januar 2021. Sie gehören zu den schwächsten MDax-Werten. Die Umsätze kletterten - auch dank Rückenwind durch Zukäufe - im ersten Quartal um 11,3 Prozent auf 1,562 Milliarden Euro, wie die Bertelsmann-Tochter mitteilte. Laut einem Händler lagen die Umsatzzahlen damit leicht unter den Markterwartungen.

10.19 Uhr - Ein deutlicher Gewinneinbruch zum Jahresauftakt verprellt ING-Anleger. Die Aktien der größten Bank der Niederlande rutschten um bis zu 2,7 Prozent auf 8,89 Euro ab. Das Nettoergebnis sank einschließlich Rückstellungen von 885 Millionen Euro auf 429 Millionen Euro nach rund einer Milliarde Euro vor Jahresfrist. Analysten hatten mit einem Gewinn von 679 Millionen Euro gerechnet.

10.18 Uhr - In Erwartung einer nahenden Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) kaufen Anleger Euro. Die Gemeinschaftswährung verteuert sich binnen Minuten auf 1,0541 von 1,0499 Dollar. Geschürt wurden diese Spekulationen von Aussagen des französischen Notenbankchefs und EZB-Ratsmitglieds Francois Villeroy de Galhau. Er plädiert für ein Ende der Wertpapierkäufe im Juni und die Anhebung des Einlagensatzes in den positiven Bereich bis zum Jahresende.

10.12 Uhr - Bei ihrem Börsendebüt stößt die ehemalige Sanofi-Sparte EuroAPI auf reges Anleger-Interesse. Die Aktien des Anbieters von pharmazeutischen Grundstoffen steigen bei ihrer Notierungsaufnahme in Paris um 6,2 Prozent auf 12,75 Euro. Sanofi-Titel legen 1,3 Prozent zu. Die Eigner des Pharmakonzerns erhalten für je 23 Sanofi-Aktien einen Anteilsschein von EuroAPI.

10.08 Uhr - Ein Umsatzplus von 116 Prozent auf umgerechnet 38 Millionen Euro ermuntert Anleger zum Einstieg bei Truecaller. Die Aktien des Anbieters einer App zur Blockierung unerwünschter Anrufe und SMS steigen in Stockholm um knapp 20 Prozent. Die Experten der Citigroup lobten die "sehr starken" Zahlen, die vor allem vom Wachstum in Indien getrieben würden.

10.03 Uhr - Ein enttäuschender Ausblick brockt JCDecaux einen der größten Tagesverluste der Firmengeschichte ein. Die Aktien des Werbeflächen-Vermarktes steuern in Paris mit einem Minus von 11,5 Prozent auf den größten Tagesverlust seit 13 Jahren zu. In ihrem Sog geben die Titel des Rivalen Ströer 1,5 Prozent nach. JCDecaux gab zwar für den Jahresauftakt ein Umsatzplus von mehr als 45 Prozent auf 683 Millionen Euro bekannt. Im laufenden Quartal werde sich das Wachstum wohl auf gut 15 Prozent verlangsamen.

09.43 Uhr - Die gedämpften Erwartungen für 2022 lassen Adidas abrutschen. Die Aktien des Sportartikelkonzerns fallen um bis zu 6,4 Prozent auf ein Zwei-Monats-Tief von 176 Euro. Sie sind der schwächste Dax-Wert. Grund für den schwindenden Optimismus ist das Geschäft auf dem einstigen Wachstumsmarkt China, das unter Boykottaufrufen gegen westliche Marken und den neuerlichen Corona-Lockdowns in großen Städten leidet. Die Schlüsselfrage sei, wie Adidas seine Umsätze im restlichen Jahr steigern wolle, wenn der chinesische Markt weiter schwach bleibe, heißt es in einem Kommentar der Credit Suisse. Puma verlieren im Sog von Adidas bis zu 2,8 Prozent.

09.12 Uhr - Spekulationen auf weitere kräftige Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed treiben den Kurs der Weltleitwährung erneut an. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, steigt um 0,5 Prozent auf ein 19-1/2-Jahres-Hoch von 104,07 Punkten. Starke US-Arbeitsmarktdaten würden die Fed darin bestärken, die geldpolitischen Zügel möglichst rasch anzuziehen, prognostizieren die Analysten des Brokerhauses TD Securities. Experten erwarten für April den Aufbau von 391.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft, nach einem Plus von 431.000 im Vormonat.

07.25 Uhr - Der jüngste Ausverkauf bei Bitcoin ist vorerst gestoppt. Am Freitag notiert die älteste und bekannteste Kryptowährung kaum verändert bei 36.448 Dollar. Am Donnerstagabend war sie in der Spitze um mehr als zehn Prozent gefallen. Für die Cyber-Devise Ethereum geht es auch zum Wochenschluss bergab, sie verliert 0,4 Prozent auf 2745 Dollar. "Die Anleger befinden sich im Klammergriff der Zinssorgen", sagt Analyst Timo Emden von Emden Research. "Sie rechnen offensichtlich weiterhin mit strafferen Zinserhöhungen." Und riskantere Anlagen leideten darunter besonders. Fed-Chef Jerome Powell hatte nach der Zinserhöhung um 50 Basispunkte weitere Anhebungen im größeren Stil von 75 Basispunkten am Mittwoch vorerst ausgeschlossen. Dennoch flackerte die Angst der Anleger vor einer aggressiven Straffung der Geldpolitik angesichts der hohen Inflation schnell wieder auf.

rtr/dpa-AFX