Zum Handelsschluss stand er bei 16 052,03 Punkten, ein Minus von 1,35 Prozent. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel notierte vorübergehend unter 35 000 Punkten und ging mit minus 1,30 Prozent auf 35 168,32 Zählern ähnlich geschwächt über die Ziellinie.

Positiv sei, dass Schnäppchenjäger im Dax unter der 16 000er-Marke schon wieder eingestiegen seien, versuchte Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets dem Tag etwas Gutes abzugewinnen. "Ob sie mit dieser Strategie richtig liegen, werden die kommenden Tage zeigen." Im Technologiesektor suche man die Schnäppchenjäger, die im Dax einsteigen, aber vergeblich, so Stanzl. Die stark wachstumsorientierten Tech-Unternehmen gelten als besonders anfällig bei höheren Zinsen, weil dadurch ihre Finanzierungskosten steigen. Am Donnerstag standen sie europaweit erheblich unter Druck.

Marktbeobachter sehen in einem erkennbar strafferen geldpolitischen Kurs der US-Notenbank (Fed) die Hauptursachen für die Kursverluste am Aktienmarkt. Aus dem am Vorabend veröffentlichten Protokoll der Dezember-Sitzung der Fed ging hervor, dass einige ihrer Mitglieder dafür plädierten, schon kurz nach der ersten Zinserhöhung mit der Verringerung der Bilanzsumme der Notenbank zu beginnen. Damit würden auslaufende Anleihen nicht mehr ersetzt, was die Anleihekurse drücken und die Renditen entsprechend erhöhen dürfte. Dies wiederum würde Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren weniger attraktiv erscheinen lassen.

Was am Donnerstag an der Börse außerdem wichtig war


Flatexdegiro erwartet nach Rekordjahr weniger Wachstum - Kursrutsch
Der Online-Broker Flatexdegiro peilt nach einem kräftigen Geschäftswachstum 2021 im neuen Jahr weitere Rekorde an. Die Zahl der Kundenkonten dürfte um 30 bis 40 Prozent auf 2,7 bis 2,9 Millionen wachsen, teilte das Unternehmen am Mittwochabend in Frankfurt mit. Nach Einschätzung von Vorstandschef Frank Niehage dürfte der durchschnittliche Kunde 2022 im Schnitt weniger handeln als im vergangenen Jahr. Insgesamt dürfte die Zahl der Transaktionen auf Jahressicht daher nur von 91 Millionen auf 95 bis 115 Millionen steigen.

Corona-Impfungen treiben Walgreens Boots Alliance an - Prognose angehoben
Die US-Drogerie- und Apothekenkette Walgreens Boots Alliance ist dank Corona-Impfungen und -Tests mit überraschend starken Zuwächsen in das neue Geschäftsjahr gestartet. Konzernchefin Rosalind Brewer hob bei der Vorlage der Quartalszahlen am Donnerstag in Deerfield (US-Bundesstaat Illinois) daher ihre Prognosen für die zwölf Monate bis Ende August an. So soll der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie im Jahresvergleich jetzt um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz steigen. Bisher war Brewer von einer Stagnation ausgegangen.

Millionenstrafe für Google und Facebook wegen Cookies in Frankreich
Frankreichs Datenschutzbehörde hat Millionenstrafen gegen Google und Facebook verhängt. Auf ihren Seiten hätten Nutzerinnen und Nutzer Cookies nicht so leicht ablehnen wie annehmen können, hieß es in der am Donnerstag veröffentlichten Begründung der Cnil. Zwei Google-Töchter sollen deshalb zusammen 150 Millionen Euro Strafe zahlen. Bei Facebook sind es 60 Millionen Euro.

Societe Generale baut Autoleasing-Geschäft mit Milliardenübernahme aus
Die französische Bank Societe Generale stellt ihr Geschäft rund um Fahrzeugleasing und Flottenmanagement mit einer Milliardenübernahme neu auf. Der zum Konzern gehörende Fuhrparkmanager ALD Automotive wolle den niederländischen Konkurrenten Leaseplan für 4,9 Milliarden Euro übernehmen, teilte die französische Großbank am Donnerstag in Paris mit. Verkäufer sei ein vom Finanzinvestor TDR Capital angeführtes Konsortium. Leaseplan war bis zum Verkauf 2016 eine Beteiligung des Volkswagen-Konzerns.

Lieferkettenprobleme belasten US-Absatz von VW-Tochter Audi stark
Die VW -Tochter Audi hat in den USA im vergangenen Quartal nur noch gut die Hälfte des Vorjahresabsatzes erreicht. Die Zahl der neu zugelassenen Fahrzeuge sei wegen Problemen bei der Zulieferung von Bauteilen um 46,9 Prozent auf 33 184 eingebrochen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Herndon mit. Branchenweit sorgen immer noch unter anderem fehlende Computerchips für beträchtliche Produktionsausfälle.

CES: Auto-Konzern Stellantis holt Amazon ins Cockpit
Amazon kann sich über einen Deal mit dem Auto-Riesen Stellantis einen prominenteren Platz in Millionen künftiger Fahrzeuge sichern. Der Konzern mit Marken wie Peugeot, Chrysler, Fiat und Opel will unter anderem Amazons Sprachassistentin Alexa in sein neues digitales Cockpit einbetten, wie die Unternehmen am Mittwoch zur Technik-Messe CES in Las Vegas mitteilten.

Exxonmobil entdeckt neue Erdölquellen vor Südamerika
Vor der Küste des südamerikanischen Staates Guyana ist weiteres Erdöl gefunden worden. Dies gab der US-Energiekonzern ExxonMobil in einer Mitteilung am Mittwoch (Ortszeit) bekannt. Demnach wurden die zwei Entdeckungen in einer Gegend gemacht, in der bereits schätzungsweise 10 Milliarden Barrel Öl lagern. Ein Schiff soll in den kommenden Monaten mit der Förderung von bis zu 220 000 Barrel Öl am Tag beginnen.

rtr/dpa-AFX