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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Siemens Energy sind am Mittwoch nach vorgelegten Eckdaten auf ein Mehrmonatshoch gesprungen. In den Anfangsminuten führte ein Kursanstieg um bis zu 13 Prozent kurz über die Marke von 14 Euro und damit auf ein Hoch seit August 2023. Schon am Vortag hatten die Papiere deutlich zugelegt und damit die Basis für das Mehrmonatshoch gelegt.

Zuletzt schwächte sich das Plus zwar etwas auf 8,1 Prozent ab, dies änderte aber nichts an der generell guten Stimmung. Denn die Aktie, die 2023 noch zu den größten Dax -Verlierern zählte, ist 2024 unter den bislang größten Gewinnern im Leitindex. Etwa zwölf Prozent haben sie in diesem Jahr zugelegt, was hinter Rheinmetall , SAP und fast gleichauf mit MTU den vierten Platz bedeutet.

Der Energietechnikkonzern hat im ersten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als vom Markt erwartet. Als Gründe wurden vor allem unterjährige Projektverschiebungen und eine weiter positive Marktdynamik in wichtigen Geschäftsbereichen genannt. "Kurz gesagt, das erste Quartal übertraf die Jahresprognosen hinsichtlich des Umsatzwachstums und der operativen Margenspanne", sagte ein Händler.

Der Börsianer erwähnte, dass alle Sparten zu der positiven Überraschung beigetragen hätten. Dies gelte auch für Siemens Gamesa mit einem Verlust vor Sondereinflüssen. Dieser sei niedriger gewesen als von Analysten im Schnitt erwartet. Die verlustreiche Windkrafttochter ist derzeit das größte Sorgenkind des Konzerns und für den Kursrutsch um 32 Prozent im vergangenen Jahr hauptverantwortlich. Sie hatte den Gesamtkonzern 2023 mit Qualitätsproblemen und deutlich höheren Kosten tief in die roten Zahlen gerissen. Im Oktober war Siemens Energy auf milliardenschwere Staatsgarantien angewiesen.

Analysten und Börsianer erwähnten am Mittwoch allerdings auch, dass der Konzern beim Ausblick mit einer Bestätigung vorsichtig bleibe. Laut dem JPMorgan-Analysten Akash Gupta könnte dies ein Indiz dafür sein, dass die überraschend gute Entwicklung mit der Saisonalität der Geschäfte zusammenhängt. Siemens Energy erwähnte selbst, dass Projektverschiebungen und zeitliche Effekte im Anlagenbau keine Seltenheit seien.

Ein Händler erwähnte aber, die positiven Zahlen reichten aus, um die Aktie nach oben zu treiben. Die Vorsicht, die der nicht angehobene Ausblick ausdrückt, sei "wahrscheinlich eher auf den Versuch zurückzuführen, in den kommenden Quartalen erneute Enttäuschungen zu vermeiden."/tih/mne/jha/

Quelle: dpa-Afx