NEW YORK (dpa-AFX) - Nach weiteren Erholungsgewinnen zur Wochenmitte dürften die Wall Street am Donnerstag stabil starten. Anleger setzen auf eine Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed, die in der kommenden Woche ihre Entscheidung fällt. Zudem herrscht Optimismus, was den KI-Boom betrifft. Grund sind Aussagen des Softwarekonzerns Salesforce vom Vortag. Dieser hatte nachbörslich seinen Umsatzausblick angehoben und dabei auf die Nachfrage rund um Künstliche Intelligenz und seine KI-Plattform Agentforce verwiesen.
Rund anderthalb Stunden vor dem Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial 0,1 Prozent höher auf 47.925 Punkte. Die Verluste seit dem Wochenauftakt hat der bekannteste Wall-Street-Index inzwischen mehr als ausgebügelt. Nun steuert der Dow wieder auf sein Rekordhoch vom November bei etwas über 48.430 Punkten zu.
Der Nasdaq 100 wird vom Broker IG bei 25.615 Punkten erwartet und damit wenige Punkte über dem Vortagesschluss. Auch der überwiegend mit Technologieaktien bestückte Nasdaq-Auswahlindex hat sein November-Tief überwunden. Das Rekordhoch liegt bei etwas über 26.180 Punkten und damit ebenfalls in greifbarer Nähe.
Laut NordLB-Analyst Tobias Basse sollte die Bedeutung der zuletzt veröffentlichten Daten wie etwa die sehr schwachen ADP-Daten am Vortag zwar nicht überschätzt werden, doch sprächen sie eher für einen weiteren Zinssenkungsschritt. Dabei hatte er am Mittwoch auch auf eine Beschäftigungskomponente im ISM-Index hingewiesen, deren Zuwachs "doch noch etwas ausgeprägter" hätte sein dürfen. Diese liege weiterhin "unterhalb der magischen Grenze von 50 Zählern", also unter der Expansionsschwelle.
Unter den Einzelwerten geht der Blick vor allem in Richtung Salesforce . Wie Analyst Mark Murphy von JPMorgan schrieb, gab es zwar mit Blick auf das dritte Quartal eine "sehr selten vorkommende Umsatzenttäuschung", doch werde diese überstrahlt von der Auftragslage sowie von der Dynamik bei Agentforce. Die Aktie gewann vorbörslich etwa anderthalb Prozent.
Microsoft erholten sich vorbörslich leicht von Verlusten von 2,5 Prozent am Vortag. Damit liegen die Aktien wie die meisten anderen der "Glorreichen Sieben" ein wenig im Plus. Am Mittwoch hatten Sorgen über die Nachfrage nach KI-Produkten belastet. Das auf die Techbranche spezialisierte News-Portal "The Information" hatte berichtet, dass Microsoft die Erwartungen hinsichtlich der Ausgaben von Geschäftskunden auf dem Marktplatz für KI-Modelle und KI-Agenten der Cloud-Sparte gesenkt habe. Analysten wie etwa Brent Thill von Jefferies halten diese Bedenken unterdessen für ungerechtfertigt.
Die anderen "Glorreichen Sieben" - also sieben größten Techkonzerne - wie Tesla , Alphabet , Amazon , Apple , Meta , Microsoft und Nvidia stiegen mit Ausnahme kaum veränderter Apple um weniger als ein Prozent./ck/ag/stk
Quelle: dpa-Afx