GÖRLITZ/SALZGITTER (dpa-AFX) - Nach der Ankündigung eines Stellenabbaus beim Bahntechnik-Hersteller Alstom
Der Zugbauer hatte am vergangenen Freitag erklärt, in mehreren seiner Werke in Deutschland nicht um eine "Anpassung der Positionen in der Fertigung" herumzukommen. Genannt wurde zunächst ein Spanne von 900 bis 1300 Stellen - in Bereichen wie Software und Dienstleistungen sollen jedoch auch neue Jobs entstehen. Von den Kürzungen betroffen sind unter anderem Görlitz und Bautzen im östlichen Sachsen.
In der Lausitz steht in den kommenden Jahren schon das absehbare Aus der Braunkohle-Verstromung an - wie viele der Arbeitsplätze in andere Bereiche hinübergerettet werden können, ist unklar. Hinzu kommen Umbrüche in weiteren Branchen wie der Zug- und Bahntechnik. Auch an anderen Alstom-Standorten wie Hennigsdorf bei Berlin, Salzgitter, Siegen oder Mannheim fallen Jobs in der klassischen Produktion weg.
"Gerade die Lausitz darf nicht zum Verlierer der Transformation werden, doch nach dem Kohleausstieg droht nun ein erneuter Rückschlag", warnte Müller, der sich bei den Sozialdemokraten um die Themen Verkehr und Digitales kümmert. Er verlangte von der Bundespolitik zu vermitteln. Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) hatte die Kürzungen als "vergiftetes Weihnachtsgeschenk" bezeichnet. Beratungen auch mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) seien in Vorbereitung. Wie am Dienstagnachmittag aus Branchenkreisen zu hören war, sollte es am Abend ein Treffen mit einem Vertreter der Bundesregierung in Görlitz geben.
IG-Metall-Bezirkschefin Birgit Dietze kritisierte das Vorhaben als kurzsichtig: "Auf lange Sicht bedeutet das Know-how-Verlust." Der Betriebsratschef von Alstom in Deutschland, René Straube, äußerte sich ähnlich. Alstom will nach eigener Darstellung einen "kompakten Transformationsplan" für den Umbau der Standorte auflegen./jap/DP/men
Quelle: dpa-Afx