PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch erneut Rekordstände erreicht. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 , der britische FTSE 100 und der spanische Ibex 35 erreichten im Handelsverlauf Bestmarken. Insgesamt aber hielten sich die Bewegungen in Grenzen. Anleger warteten auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Abend und auf eine Reihe von Geschäftszahlen wichtiger US-Technologieunternehmen.

Der EuroStoxx schloss 0,03 Prozent höher bei 5.705,81 Punkten. Seine Bestmarke liegt bei gut 5.734 Punkten. Der britische FTSE 100 ("Footsie") stieg um 0,61 Prozent auf 9.756,14 Punkte. Für den Ibex 35 ging es um 0,39 Prozent nach oben, während der schweizerische SMI um 0,37 Prozent sank.

Auch in New York eilen die Aktienindizes von Rekord zu Rekord. "Die innere Verfasstheit der Weltaktienmärkte spiegelt eine durch scheinbar nichts zu erschütternde Robustheit wider", schrieb Marktanalyst Frank Wohlgemuth von der Essener National-Bank. Als "Stimmungsbeschleuniger" wirke vor allem die Aussicht auf weiter rückläufige Notenbankzinsen in den USA.

Die Fed wird laut Ökonomen zum zweiten Mal in diesem Jahr die Leitzinsen senken, um den Arbeitsmarkt und damit die Konjunktur zu stützen. Niedrigere Zinsen können zu steigenden Investitionen und Konsumausgaben führen und lassen Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren attraktiver erscheinen.

Die Entwicklung der europäischen Branchen spiegelte teilweise die Geschäftszahlen der Unternehmen wider. Der Autosektor profitierte von den Gewinnen von Mercedes-Benz . Der Quartalsbericht war nach Ansicht von Analysten stark ausgefallen, was die Aktien um 4,4 Prozent steigen ließ.

Im Technologiesektor ragten Adyen hervor. Besser als erwartet ausgefallene Umsatzzahlen im dritten Quartal ließen die Papiere des niederländischen Zahlungsdienstleisters an der EuroStoxx-Spitze um fünf Prozent steigen.

In der Bankenbranche waren Santander gefragt. Ein starkes US-Geschäft hatte der spanischen Großbank zu einem überraschend guten Quartal verholfen. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt, ebenso das Ziel, über zwei Jahre insgesamt 10 Milliarden Euro an Aktienrückkäufen zu tätigen. Die Anteilsscheine kletterten um 4,3 Prozent.

Nicht ganz so gut sah es bei einem anderen Finanzwert aus. Bei der UBS bröckelten die frühen Gewinne über den Vormittag ab und der Wert verlor ein Prozent. Eigentlich hatte das Institut starke Zahlen deutlich über den Erwartungen abgeliefert und macht zudem Fortschritte bei der Credit-Suisse-Integration. Allerdings überwiegen bei der Großbank weiter die Sorgen über die anstehenden verschärften Kapitalanforderungen.

An der "Footsie"-Spitze schnellten die Papiere von Next um 8,8 Prozent nach oben. Der Bekleidungs-Einzelhändler hatte mit seinen Quartalszahlen positiv überrascht und die Prognose für den Vorsteuergewinn erhöht. Die Aktien von GSK zogen dahinter um 6,6 Prozent an. Analysten wie etwa Zain Ebrahim von der US-Bank JPMorgan lobten die nun höher gesteckten Ziele des Pharmakonzerns für den Umsatz und Gewinn in diesem Jahr./la/jha/

Quelle: dpa-Afx