Dafür sorgt, dass die Babyboomergeneration älter wird und die Lebenserwartung steigt. Mit den Jahren werden häufig Medikamente nötig. Zahlreiche ältere Patienten nehmen täglich einen Cocktail aus verschiedenen Medikamenten ein. Der Börsennewcomer Apontis Pharma ist angetreten, um die Einnahmetreue zu verbessern und so den Therapieerfolg zu erhöhen.

Apontis ist kein unbeschriebenes Blatt. Die Wurzeln gehen zurück auf Schwarz Pharma, an die sich erfahrenere Anleger noch erinnern können. Das Unternehmen wurde 2006 von UCB, ansässig in Belgien, übernommen. Der Bereich innere Medizin passte aber nicht ins Konzept, wurde später ausgegliedert und an die Beteiligungsfirma Paragon verkauft. 2021 erfolgte der Börsengang. Apontis hat also seit Jahrzehnten Erfahrung etwa bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verfügt zudem über gute Außendienstkontakte zu 23 000 Ärzten.

Eine Pille anstatt drei oder vier

Bei der Behandlung von Bluthochdruck muss der Arzt oft mehrere Wirkstoffe einsetzen. Hier steigt Apontis ein. Nach der Einstellung des Patienten kann das Unternehmen den Ärzten die Kombination in nur einer Pille liefern, etwa mit dem selbst entwickelten Tonotec HCT gegen Bluthochdruck. Das hat entscheidende Vorteile. Studien belegen, dass die Einnahmetreue mit nur einer Pille steigt und damit der Therapieerfolg; das Risiko von negativen Ereignissen wie Schlaganfällen sinkt. Das ist die Basis der Börsenstory. Apontis hat mit Stand 30. Juni schon 235 000 Patienten, die eine der neun unterschiedlichen Single-Pill-Therapien einsetzen. Die Wachstumsraten sind hoch. Der Verkauf stieg innerhalb eines Jahres um über 80 Prozent, der Bereich machte im ersten Halbjahr mehr als die Hälfte der Gesamterlöse aus. Schon heute ist Apontis operativ, gemessen am Betriebsergebnis, mit einer Marge von 11,8 Prozent recht profitabel. Gleichzeitig sind die Wachstumschancen immens.

Allein in Deutschland gibt es mehr als 20 Millionen Patienten, die an Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen leiden und erreicht werden können. Aufgrund des demografischen Wandels werden es täglich mehr. Dazu sorgt die Entwicklung neuer Wirkstoffe für Potenzial. Selbstverständlich ist davon im Börsenwert von 204 Millionen Euro einiges enthalten. Sollte das Unternehmen aber den eingeschlagenen Kurs mit entsprechender Profitabilität beibehalten, wird sich die Aktie kaum davon abkoppeln.

Die Aktie ist ein klassischer Wachstumswert, der sich wegen der hohen Bewertung für risiko­bereite und langfristig ausgerichtete Anleger eignet. Aufträge müssen limitiert werden. Bitte auch den Stoppkurs beachten. Empfehlung: Kaufen