Die Düsseldorfer Holding schrieb nach Minderheiten einen Verlust von 67 Millionen Euro, wie sie am Donnerstag mitteilte. Vor Jahresfrist hatte noch ein Minus von 104 Millionen Euro in den Büchern gestanden. Den Umsatz konnte Ceconomy vor allem wegen eines wachsenden Online-Geschäfts und reger Nachfrage in Südeuropa um acht Prozent auf 4,4 Milliarden Euro steigern. Die Holding wagt zudem wieder einen Jahresausblick. "Mein erster Eindruck ist: das Unternehmen ist grundsätzlich auf dem richtigen Weg, aber es gibt sehr viel zu tun", sagte der neue, seit Anfang August amtierende Chef Karsten Wildberger.

Der ehemalige E.ON-Manager muss das Unternehmen nun nachhaltig auf Wachstumskurs bringen, dabei könnte ihm die Lockerung der Corona-Auflagen in zahlreichen europäischen Ländern Rückenwind geben. Am Vorabend hatte Ceconomy wieder eine Prognose für das Geschäftsjahr 2020/21 veröffentlicht, nachdem die Holding ihre Jahresziele im Februar wegen der Unsicherheiten um die Lockdowns in Europa auf Eis gelegt hatte. Nun rechnet Ceconomy mit einen leichten bis moderaten Anstieg des währungsbereinigten Gesamtumsatzes gegenüber dem Vorjahr, in dem er 20,8 Milliarden Euro betragen hatte. Der bereinigte operative Ertrag (Ebit) wird zwischen 210 und 250 Millionen Euro erwartet.

Media Markt und Saturn stecken im Umbau. Ceconomy hat den Abbau von 3500 Stellen angekündigt. In der Bundesrepublik sollen nach früheren Ankündigungen rund 1000 Arbeitsplätze wegfallen. Zugleich soll das Online-Geschäft ausgebaut und besser mit den Filialen verzahnt werden. Ceconomy will zudem die Media-Saturn-Holding komplett übernehmen - diese Transaktion war aber nach Klagen von Aktionären ins Stocken geraten.

rtr