Der Leitindex beendete den Handel mit einem Abschlag von 1,32 Prozent auf 15 318,95 Punkte. Am frühen Nachmittag war das deutsche Börsenbarometer noch dicht an die Marke von 15 100 Punkten gesackt. Im Wochenverlauf steht nun ein Verlust von 1,8 Prozent zu Buche.

Der MDax büßte am Freitag 0,46 Prozent auf 33 074,81 Zähler ein und auch europaweit ging es erneut abwärts, während in den USA zum europäischen Börsenschluss leichte Gewinne verbucht wurden.

Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, sprach von einer "ereignisreichen und teils turbulenten Handelswoche". Die Anleger seien hochnervös angesichts der Frage, wie weit der Ausverkauf bei den Technologieaktien noch gehe. "Und die nun offiziell verkündete Zinswende in den USA dürfte die Antwort auf diese Frage auch noch eine Weile hinauszögern."

Was am Freitag an der Börse außerdem wichtig war


Henkel führt Konsumentengeschäfte zusammen - trüber Wachstumsausblick
Der Konsumgüter- und Klebstoffkonzern Henkel baut seine Konsumentengeschäfte um. Die Haar- und Körperpflegesparte gilt trotz bekannter Marken wie Fa, Schauma oder Schwarzkopf seit Jahren als Sorgenkind. Jetzt zieht der Konzern die Konsequenzen und legt die Sparte mit dem wesentlich erfolgreicheren Wasch- und Reinigungsmittelgeschäft mit Topmarken wie Persil oder Pril zusammen. Durch die Größenvorteile hofft Henkel auf höhere Einsparungen sowie mehr Schnelligkeit und Flexibilität. Details dazu sowie über mögliche Auswirkungen auf die Mitarbeiter blieb das Management um Carsten Knobel am Freitag bei der Veröffentlichung der Pläne zunächst schuldig.

Apple mit Rekord-Weihnachtsquartal trotz Chip-Knappheit
Apple hat im vergangenen Weihnachtsgeschäft trotz der globalen Chip-Knappheit erneut Rekordzahlen eingefahren. Der Quartalsgewinn erreichte 34,6 Milliarden Dollar (31 Mrd Euro). Das war gut ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um rund elf Prozent auf 123,9 Milliarden Dollar (111,2 Mrd Euro), ebenfalls ein Bestwert. Dabei hätte der Konzern ohne die Chip-Engpässe noch mehr verkaufen können: Apple schätzt, dass sie den Umsatz um mehr als sechs Milliarden Dollar drückten.

Geschäfte von LVMH laufen besser als vor Corona - Aktie legt zu
Mit besseren Geschäften als noch vor der Corona-Pandemie und einem Rekordumsatz hat der französische Luxusgüterkonzern LVMH die Erwartungen von Analysten deutlich übertroffen. Der Jahreserlös stieg gegenüber dem Vorjahr um knapp 44 Prozent auf 64 Milliarden Euro, wie das für seine Marken wie Louis Vuitton, Hublot oder Givenchy bekannte Unternehmen am Donnerstagabend nach Börsenschluss in Paris mitteilte. Am Finanzmarkt wurden die Zahlen mit Freude aufgenommen. Der Aktienkurs des wertvollsten börsennotierten Unternehmens der Eurozone legte am Freitag im frühen Handel deutlich zu.

Unicredit gibt nach Milliardengewinn Geld an Aktionäre zurück
Nach einem Milliardenverlust im ersten Corona-Jahr hat die italienische Großbank Unicredit 2021 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Obwohl ein teurer Stellenabbau im vierten Quartal einen Verlust brachte, reichte es für einen Jahresgewinn von gut 1,5 Milliarden Euro, wie der Mutterkonzern der deutschen Hypovereinsbank am Freitag in Mailand mitteilte. Im Vorjahr hatte die Unicredit noch einen Verlust von 2,8 Milliarden Euro verbucht. Jetzt will die Bank 3,75 Milliarden Euro an die Anteilseigner zurückgeben - mit einer Dividende und dem Rückkauf eigener Aktien. Dem Kurs half dies aber am Freitag wenig.

Symrise-Konkurrent Givaudan wächst stark - Margen aber unter Druck
Die Erholung der Luxusparfümerie sowie eine starke Nachfrage nach Erfrischungstränken und herzhaften Snacks haben Givaudan im vergangenen Jahr Rückenwind verliehen. Wie auch Konkurrent Symrise profitierte der Schweizer Hersteller von Duftstoffen und Lebensmittelzusätzen im vergangenen Jahr von den Lockerungen der Corona-Auflagen in vielen Ländern und dem anziehenden Reiseverkehr. Allerdings bekommt das Unternehmen den Druck durch höhere Rohstoffkosten zu spüren.

'HB': Lanxess und Advent greifen nach Kunststoffgeschäft von DSM
Beim Chemiekonzern Lanxess könnte es laut einem Pressebericht im Zuge einer möglichen Übernahme größere Veränderungen geben. Der MDax-Konzern arbeite zusammen mit dem Finanzinvestor Advent an einem Gebot für das milliardenschwere Kunststoffgeschäft des niederländischen Wettbewerbers DSM , berichtet das "Handelsblatt" (HB) am Freitag unter Berufung auf Finanz- und Unternehmenskreisen. Die Lanxess-Aktien fielen auf die Nachricht hin zurück und gaben zuletzt noch rund dreieinhalb Prozent nach. Ein Unternehmenssprecher wollte den "HB"-Bericht nicht kommentieren.

Toyota behält die Nase vorn - bleibt größter Autoverkäufer vor VW
Der japanische Toyota-Konzern hat beim globalen Absatz seinen Spitzenplatz verteidigt und damit seinen Rivalen Volkswagen auf Abstand gehalten. Trotz der weltweiten Lieferengpässe bei Halbleitern und anderer Folgen der Corona-Pandemie hielt Toyota seine Produktion 2021 auf hohem Niveau. Wie der japanische Branchenprimus am Freitag bekanntgab, setzte die Gruppe, zu der auch der Kleinwagenspezialist Daihatsu und der Nutzfahrzeughersteller Hino Motors gehören, im vergangenen Jahr global 10,495 Millionen Fahrzeuge ab. Das ist ein Plus von 10,1 Prozent zum Vorjahr, als sich der japanische Toyota-Konzern die Krone von VW zurückgeholt hatte - zuvor war VW fünf Jahre lang Spitzenreiter.

H&M will Umsatz bis 2030 verdoppeln - Guter Start ins laufende Geschäftsjahr


Die Textilkette Hennes & Mauritz (H&M) hat sich mit Blick auf das erwartete Abebben der Corona-Pandemie ehrgeizige Ziele für die kommenden Jahre gesetzt. Getragen werden soll das Wachstum durch den Ausbau des Onlinegeschäfts sowie den Eintritt in neue Märkte, wie der Inditex-Konkurrent am Freitag in Stockholm mitteilte. Zudem soll die CO2-Bilanz verbessert werden. Um die Ziele zu erreichen, erhöht H&M seine Investitionen. Bis spätestens 2030 will H&M seinen Umsatz im Vergleich zu 2021 verdoppeln. Die operative Marge soll 10 Prozent übersteigen, die Marke soll dabei "nicht später" als 2024 erreicht werden.

Chiphersteller SK Hynix rechnet mit steigender Nachfrage - Rekordumsatz
Der südkoreanische Chiphersteller SK Hynix rechnet 2022 mit einer weiter steigenden Nachfrage nach seinen Arbeitsspeichern. Wie Konkurrent Samsung geht SK Hynix zudem davon aus, dass sich die Lieferengpässe der Branche im zweiten Halbjahr entspannen, wie das Management am Freitag in Seoul mitteilte. In den vergangenen Monaten litten Arbeitsspeicher-Hersteller wie SK Hynix darunter, dass ihre Kunden wegen Lieferengpässen bei anderen Halbleiterprodukten weniger produzierten. Preise für Arbeitsspeicher waren allerdings weniger stark gesunken, als von der Branche erwartet. SK Hynix ist nach Samsung der zweitgrößte Hersteller von Arbeitsspeichern weltweit.

Ölpreis-Rally verhilft Chevron zu hohem Gewinn


Dank höherer Ölpreise verdient Chevron wieder glänzend. Im vergangenen Quartal machte der zweitgrößte US-Ölkonzern unterm Strich einen Gewinn von 5,1 Milliarden Dollar (4,6 Mrd Euro), wie er am Freitag in San Ramon mitteilte. Vor einem Jahr war Chevron aufgrund starker Belastungen durch die Corona-Pandemie mit 665 Millionen Dollar in die roten Zahlen geraten. Der Umsatz legte nun um gut 90 Prozent auf 48,1 Milliarden Dollar zu. Trotz der starken Zuwächse fiel die Aktie vorbörslich zunächst. Analysten hatten mit einem noch besseren Ergebnis gerechnet. Im Gesamtjahr 2021 machte Chevron mit 15,7 Milliarden Dollar den höchsten Gewinn seit 2014.

Baumaschinenhersteller Caterpillar erholt sich 2021 vom Corona-Knick
Nach dem Gewinneinbruch im ersten Jahr der Pandemie ist 2021 für den US-Baumaschinenhersteller Caterpillar wieder stark verlaufen. Der Umsatz erholte sich deutlich und stieg gegenüber dem Vorjahr um mehr als ein Fünftel auf 51 Milliarden Dollar, wie der Konzern am Freitag in Deerfield im US-Bundesstaat Illinois mitteilte. Dies war deutlich mehr als von Analysten erwartet. Unter dem Strich erwirtschafteten die Amerikaner mit rund 6,5 Milliarden Dollar (etwa 5,8 Mrd Euro) mehr als das Doppelte des Vorjahresgewinns - und sogar rund 400 Millionen Dollar mehr als vor Ausbruch der Pandemie. Die Aktien gerieten vorbörslich dennoch unter Druck.

Lkw-Hersteller Volvo steigert Gewinn trotz Chipkrise
Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Volvo hat im abgelaufenen Jahr trotz des allgemeinen Chipmangels Umsatz und Gewinn gesteigert. Im vierten Quartal zehrten jedoch gestiegene Materialkosten und Probleme in der Lieferkette am Gewinn, wie der Hersteller von Lastwagen und Bussen am Freitag in Stockholm mitteilte. Die weltweite Versorgung mit Halbleitern und anderen Teilen bleibe labil, erklärte Konzernchef Martin Lundstedt. Es werde weitere Unterbrechungen und Produktionsstopps bei Lkws und in anderen Teilen des Konzerns geben. Volvo konkurriert unter anderem mit Daimler Truck und der VW-Tochter Traton .

rtr/dpa-AFX