Der MDAX, in dem die mittelgroßen Unternehmen repräsentiert sind, sank am Freitag um 0,30 Prozent auf 22 215,47 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDAX ermäßigte sich um 0,15 Prozent auf 1836,31 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) ging es um 0,19 Prozent auf 3310,10 Zähler nach unten.

WENIGER NEUE US-JOBS ALS ERWARTET

Die amerikanische Wirtschaft hat im Dezember weniger neue Jobs geschaffen als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft kamen 156 000 Arbeitsplätze hinzu, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Mittel einen Zuwachs von 175 000 Stellen erwartet. Die Arbeitslosenquote ist wie erwartet um 0,1 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent gestiegen. Im Vormonat hatte die Quote noch mit 4,6 Prozent den niedrigsten Stand seit August 2007 erreicht.

In Deutschland fielen die Einzelhandelsumsätze im November real (preisbereinigt) um 1,8 Prozent zum Vormonatsniveau. Nominal (inklusive Preiseffekte) lagen sie 1,6 Prozent niedriger. Der Rückgang fällt stärker aus, als Analysten erwartet hatten. Die deutsche Industrie erhielt im November nach einem starken Vormonat 2,5 Prozent weniger Aufträge. Der Rückgang folgte jedoch auf einen starken Anstieg von korrigiert 5,0 (zunächst 4,9) Prozent im Oktober.

LUFTHANSA BELASTET VON ANALYSTEN-ABSTUFUNG

Unter den Einzelwerten waren Lufthansa (Deutsche Lufthansa) mit einem Minus von 2,89 Prozent Schlusslicht im Dax. UBS-Analyst Jarrod Castle hält die Papiere nach dem zuletzt guten Lauf für zu teuer. Bei einem unveränderten Kursziel von 10,70 Euro stufte er sie von "Neutral" auf "Sell" ab. Die Lufthansa-Titel kamen seit Mitte November unter dem Strich zwar kaum vom Fleck, hatten sich zuvor aber nach einem Mehrjahrestief im Oktober in der Spitze um fast 45 Prozent erholt.

Die Papiere der Deutschen Telekom (Deutsche Telekom) reagierten mit einem Minus von 0,63 Prozent auf einen Zwischenbericht von T-Mobile US. Die US-Mobilfunktochter der Bonner gewann 2016 mehr als 8 Millionen neue Kunden. Dies sei mehr als der Vorstand erwartet habe, liege aber unter der optimistischen Durchschnittsprognose der Analysten, sagte ein Händler am Morgen. Seit Anfang Dezember hatte die T-Aktie mehr als 12 Prozent an Wert gewonnen.

CONTI AN DAX-SPITZE

Die Anteilsscheine von Continental waren mit einem Gewinn von 1,29 Prozent Spitzenreiter im Dax. Nach einem schwierigen Jahr 2016 hat der Autozulieferer und Reifenhersteller laut der Bank Societe Generale nun wieder bessere Perspektiven. Analyst Erwann Dagorne sieht bei den Aktien einen attraktiven Einstiegszeitpunkt und stufte sie von "Hold" auf "Buy" hoch. Das Kursziel hob er von 190 auf 225 Euro an. Die Conti-Papiere waren 2016 um rund 18 Prozent gefallen. Der europäische Branchenindex Stoxx 600 Euro Automobiles & Parts war um lediglich knapp 4 Prozent gesunken.

Der jüngste Kurseinbruch bei Dürr scheint einen Boden gefunden zu haben. Die Aktien des Anlagenbauers sackten zwar um weitere 2,20 Prozent ab, fanden aber trotz kurzfristiger Unterschreitung Halt auf dem Niveau der 200-Tage-Linie. Sie gilt als Indikator für den längerfristigen Trend. Seit dem Schlusskurs am Dienstag hatten Dürr mehr als 7 Prozent an Börsenwert verloren. Dabei hatten negative Analystenkommentare und Branchennachrichten für Belastung gesorgt./edh/stb

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