"Die Anleger in Europa sorgen sich, dass die jüngsten Preisanstiege auf dem Energiemarkt nicht ohne Einbußen in den Unternehmensgewinnen und damit auch im Wirtschaftswachstum vorübergehen werden", kommentierte Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Die Energiepreise schlügen in Deutschland weitaus heftiger auf die Verbraucher durch als in den USA.

Auf Rohstoffseite stieg der Preis für die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee zeitweise auf ein Drei-Jahres-Hoch von 86,10 Dollar je Barrel (159 Liter), bevor Gewinnmitnahmen den Preis um mehr als 1,6 Prozent ins Minus drückten. Experten erwarten allerdings keine größeren Rücksetzer, da das Angebot der Nachfrage weiter hinterherhinke.

Der Krisenkonzern China Evergrande erklärte derweil den milliardenschweren Verkauf seiner Dienstleistungssparte an den Konkurrenten Hopson für gescheitert. "Der geplatzte Deal macht es immer unwahrscheinlicher, dass Evergrande in letzter Minute ein Kaninchen aus dem Hut zaubern kann", sagte der Anwalt eines Gläubigers des Immobilienkonzerns. Die Aktie geriet daraufhin unter Druck und gab knapp zehn Prozent nach.

Die Papiere von Sartorius sicherten sich nach ihrem jüngsten Rückschlag die DAX-Spitze. Nach den tags zuvor vorgelegten Quartalszahlen des Labordienstleisters und Pharmazulieferers folgten nun weitere positive Analystenurteile. Gefolgt wurde Sartorius von Volkswagen und Adidas. Als Schlusslicht ging SAP aus dem Handel.

Was am Donnerstag an der Börse außerdem wichtig war


Tesla mit nächstem Rekordquartal - Neue Verzögerung in Grünheide
Trotz der weltweiten Chipkrise und Lieferproblemen hat Tesla den dritten Rekordgewinn in Folge eingefahren. Mit 1,6 Milliarden Dollar (1,4 Mrd Euro) verdiente der US-Elektroautobauer im dritten Quartal fast fünfmal mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz wuchs um 57 Prozent auf den Rekordwert von 13,8 Milliarden Dollar.

Software AG will Scharte bei Vertragsabschlüssen auswetzen
Die Software AG schöpft nach dem Debakel bei den Auftragseingängen im vergangenen Quartal neue Hoffnung für die weiteren Geschäfte. Angesichts eines ordentlichen Abschneidens beim Umsatzwachstum in der wichtigen Digitalsparte mit Integrationssoftware machte das Management der Darmstädter am Donnerstag klar, dass es sich trotz der zum Wochenbeginn gesenkten Prognose für die Vertragsabschlüsse nicht aus der Bahn werfen lassen will.

Amadeus Fire hebt Gewinnziel abermals an - Aktie auf Rekordniveau
Der Personaldienstleister Amadeus Fire hat nach der kräftigen Erhöhung der Gewinnprognose im Sommer die Latte erneut etwas höher gelegt. "Die positive Dynamik des ersten Halbjahres setzte sich im dritten Quartal noch besser als erwartet fort", teilte der Konzern am Donnerstag in Frankfurt mit. Beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf den Firmenwert (Ebita) rechnet das Unternehmen jetzt mit mehr als 65 Millionen Euro. Zuletzt wollte Amadeus Fire das operative Ergebnis um mindestens 50 Prozent auf mehr als 60 Millionen Euro steigern.

Halbleitermangel und Fusionskosten belasten Adva Optical
Der Telekomausrüster Adva Optical Networking kämpft mit steigenden Kosten aufgrund des Halbleitermangels. Die Krise werde länger dauern als ursprünglich angenommen, teilte das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen am Donnerstag in München mit. Zudem belasteten Aufwendungen im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme durch den US-Konzern Adtran das Ergebnis. Der Aktienkurs zeigte sich kaum bewegt.

Unilever mit Umsatzplus und bestätiger Prognose - Aktie steigt
Der Konsumgüterkonzern Unilever bekommt die globalen Einschränkungen durch die Corona-Krise weiterhin zu spüren. Das operative Umfeld sei nach wie vor unbeständig, teilte das Unternehmen am Donnerstag in London mit. Dank Preiserhöhungen und Übernahmen legte der Umsatz im dritten Quartal aber dennoch um 4 Prozent auf knapp 13,5 Milliarden Euro zu. Die Aktie stieg bis zum Nachmittag um rund zwei Prozent - einige Analysten hatten befürchtet, Unilever könnte Abstriche bei der Margenprognose machen.

US-Chemiekonzern Dow sieht anhaltend hohe Nachfrage
Der US-Chemiekonzern Dow profitiert weiter von einer hohen Nachfrage und Preissteigerungen. Dabei konnte das Unternehmen nach Aussagen des Konzernchefs Jim Fitterling höhere Energiekosten sowie durch Hurrikane ausgelöste Unterbrechungen der Produktion auffangen.

rtr/dpa-AFX/iw