* UKRAINE - Als Reaktion auf die Anerkennung der Separatistengebiete in der Ukraine hat der Westen Sanktionen gegen Russland beschlossen. US-Präsident Joe Biden sagte, eine erste Runde von US-Strafmaßnahmen habe unter anderem russische Banken und Staatsanleihen zum Ziel. Das jüngste Vorgehen Russlands komme dem Beginn einer Invasion der Ukraine gleich. Sollte die Moskauer Regierung ihren aggressiven Kurs fortsetzen, drohten noch schärfere US-Sanktionen. Auch die EU-Staaten verständigten sich auf Strafmaßnahmen. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte an, die Inbetriebnahme der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 auf Eis zu legen. Am Abend sagte er in der ARD und im ZDF, er würde nicht darauf wetten, dass Nord Stream 2 noch ans Netz gehe.

* UKRAINE - Ein mögliches Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin ist nach Angaben des US-Präsidialamts angesichts der jüngsten Eskalation in der Ukraine derzeit von Tisch. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist es ganz sicher nicht geplant", sagt die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. Für einen entsprechenden Gipfel wäre zunächst eine Deeskalation des Konflikts erforderlich. US-Außenminister Antony Blinken sagte ein für Donnerstag geplantes Treffen mit dem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow ab.

* DEUTSCHLAND - Die Bundesregierung will heute die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns zum 1. Oktober auf zwölf Euro auf den Weg bringen. Mit der Vorlage setzt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) ein zentrales Wahlkampfversprechen seiner Partei um. Grüne und FDP gaben im Koalitionsvertrag ihre Zustimmung. Laut Reuters vorliegendem Gesetzentwurf können etwa 6,2 Millionen Beschäftigte mit einer Gehaltserhöhung rechnen. Derzeit beträgt der Mindestlohn noch 9,82 Euro. Am 1. Juli steigt die Lohnuntergrenze nach geltendem Recht auf 10,45 Euro.

*NESTLE - Der Schweizer Nahrungsmittelriese will seine Investitionen in Brasilien in diesem Jahr deutlich erhöhen. Das Unternehmen will dort eine neue Fabrik für Tierfutter bauen und seine gesamte Produktionskapazität vergrößern. Die jährlichen Investitionen dürften sich 2022 auf mehr als 1,8 Milliarden Real (umgerechnet rund 314 Millionen Euro) belaufen nach 939 Millionen Real 2021, teilte Nestle mit. Auf die neue Anlage zur Herstellung des Katzenfutters Purina im Bundesstaat Santa Catarina sollen etwa 40 Prozent der gesamten Summe entfallen.

* RUSSLAND/JAPAN - Japan ergreift gegen Russland wegen der Eskalation in der Ukraine-Krise erste Strafmaßnahmen. Das Sanktionspaket umfasse das Verbot der Emission russischer Anleihen in Japan und das Einfrieren der Vermögenswerte bestimmter russischer Personen, sagte Staatschef Fumio Kishida. Man werde weitere Schritte in Erwägung ziehen, sollte sich die Lage in der Ukraine verschlechtern. Kishida forderte den Kreml auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

* URKAINE/DEUTSCHLAND - Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, ruft die Bundesregierung zu umfassenden Sanktionen gegen Russland und zur Lieferung defensiver Waffen auf. "Es müssen noch heute weitere schmerzhafte Strafmaßnahmen eingeführt werden: komplettes Embargo für Rohstoff-Importe aus Russland (Gas, Öl, Kohle, Edelmetalle), Abschaltung vom Swift, Verbot von deutschen Investitionen in Russland, Einfrieren russischen Eigentums im Ausland, Blockieren von Bankkonten, internationale Ächtung der russischen Staatsführung", sagte er der "Rheinischen Post". Gleichzeitig erwarte die Ukraine von der Bundesregierung, "dass sie alle künstlichen Ausreden beiseiteschiebt und die Ukraine mit modernen deutschen Defensivwaffen schnellstmöglich ausstattet."

rtr