* GROSSBRITANNIEN - Mitarbeiter-Exodus beim britischen Premierminister Boris Johnson. Binnen Stunden traten vier Führungskräfte seines Teams zurück: Stabschef Dan Rosenfield, Privatsekretär Martin Reynolds, Kommunikationschef Jack Doyle und Chef-Politikberaterin Munir Mirza. Mirza, die 14 Jahre lang für Johnson gearbeitet hat, hielt ihm vor, sich nicht für umstrittene Äußerungen über den Chef der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, entschuldigt zu haben. Die Beweggründe der Männer wurden zunächst nicht bekannt.

* UKRAINE - Russland erwägt nach Auffassung der USA mehrere Optionen, um einen Vorwand für eine Ukraine-Invasion zu schaffen. Eine Möglichkeit sei die Produktion eines Propaganda-Videos, für das ein gefälschter Angriff inszeniert würde, sagte ein ranghoher Vertreter der Regierung in Washington unter Berufung auf US-Geheimdienstinformationen. Russland hat Invasionspläne verneint.

* RUSSLAND - Nach dem Verbot des russischen Senders RT DE in Deutschland hat die Regierung in Moskau der Deutschen Welle die Sendelizenz gestrichen. Die Deutsche Welle müsse ihr Büro in der russischen Hauptstadt schließen, der Sender dürfe in Russland nicht mehr ausgestrahlt werden, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Den Mitarbeitern des deutschen Auslandssenders werde die Akkreditierung entzogen. Das Auswärtige Amt in Berlin kritisierte die Ankündigung scharf.

* NORDIRLAND - Aus Protest gegen Brexit-Handelsregeln ist der Regierungschef der britischen Provinz Nordirland, Paul Givan, am Donnerstag zurückgetreten. Der Politiker gehört der protestantischen, pro-britischen Democratic Unionist Party (DUP) an, die das im Zuge des Brexit mit der EU vereinbarte Nordirland-Protokoll ablehnt. Darüber war am Mittwoch ein offener Streit zwischen Nordirland und dem EU-Staat Irland ausgebrochen.

* COMMERZBANK - Die EZB-Bankenaufsicht hat die für 2022 festgelegten aufsichtlichen Kapitalanforderungen für das Geldhaus unverändert belassen. Die harte Kernkapital-Anforderung liege damit zum 30. September 2021 bei 9,40 Prozent, teilte der Frankfurter Finanzkonzern mit. Die Commerzbank wies per Ende September eine harte Kernkapitalquote (CET-1) von 13,5 Prozent aus.

* TALANX - Der Versicherungskonzern hat den angepeilten Milliardengewinn schon ein Jahr früher geschafft als geplant. Der Nettogewinn habe im vergangenen Jahr bei 1,01 Milliarden Euro gelegen und damit über den zuletzt anvisierten 950 Millionen Euro, teilte Talanx mit.

* TELEGRAM - Das Bundesinnenministerium hat nach anhaltendem Druck einen direkten Kontakt zur Konzernspitze des umstrittenen Messengerdienstes Telegram herstellen können. Das sagte ein Ministeriumssprecher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Demnach habe am Mittwoch "ein konstruktives Gespräch mit Vertretern aus der Konzernspitze von Telegram per Videokonferenz" stattgefunden. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hatte der Plattform mit Zwangsvollstreckung und strafrechtlicher Verfolgung auch außerhalb der EU gedroht.

* AMAZON will in den USA mehr Geld für seine Prime-Mitgliedschaft kassieren und hat damit die Anleger begeistert. Die monatlichen Gebühren würden auf 14,99 von bisher 12,99 Dollar steigen, teilte der weltgrößte Onlinehändler mit. Die Jahresgebühr werde auf 139 von 119 Dollar angehoben. Die Amazon-Aktie schoss nachbörslich zehn Prozent nach oben.

* SNAP - Der Betreiber der Foto-Plattform Snapchat hat im vierten Quartal einen Umsatz und ein Nutzerwachstum über Expertenerwartungen vorgelegt und seine Aktie damit im nachbörslichen Handel 50 Prozent in die Höhe getrieben.

* PINTEREST - Der digitale Pinboard-Anbieter profitierte über die Feiertage von massiven Werbeausgaben des Einzelhandels. Der Umsatz im vierten Quartal stieg um 20 Prozent auf 847 Millionen Dollar und übertraf damit nach Daten von Refinitiv die Erwartungen der Experten. Die Pinterest-Aktie legte im nachbörslichen Handel zunächst 20 Prozent zu.

* ENEL - Italiens größter Versorger hat nach vorläufigen Zahlen im vergangenen Jahr einen operativen Gewinn (EBITDA) von 19,2 Milliarden Euro erwirtschaftet, getragen unter anderem von einem guten "grünen" Geschäft in Nordamerika und Brasilien. Enel erfüllte damit die eigene Prognose, während Experten nach Refinitiv-Daten eine etwas geringere Summe erwartet hatten.

* EU/RUSSLAND/UKRAINE - EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat erstmals detailliert die Sanktionen umrissen, die Russland bei weiteren Aggressionen gegen die Ukraine drohen. "Wir haben ein robustes und umfassendes Paket von Finanz- und Wirtschaftssanktionen vorbereitet", sagte von der Leyen dem "Handelsblatt". Dieses umfasse die "Kappung des Zugangs zu ausländischem Kapital" sowie "Exportkontrollen vor allem technischer Güter". Auch die umstrittene Ostseepipeline Nord Stream 2 sei Teil des Sanktionspakets.

rtr