EURO AM SONNTAG: Die Zeichnungsfrist für die neue HSV-Anleihe läuft bis 19. April. Wie groß ist die Nachfrage?


FRANK WETTSTEIN: Wir haben bis zum vergangenen Wochenende elf Millionen Euro mit mehr als 3000 Zeichnern erreicht, von denen nur knapp die Hälfte als Wohnsitz Hamburg angibt.

Sind sechs Prozent Verzinsung nicht zu wenig angesichts der besonderen Risiken eines Fußballunternehmens?


Sechs Prozent sind weder deutlich zu viel noch deutlich zu wenig. Natürlich gibt es im Fußball besondere Risiken, etwa die eines Abstiegs. Andererseits handelt es sich um eine etablierte Branche mit jährlich überdurchschnittlichem Wachstum. Fußball bleibt die beliebteste Sportart.

Falls der HSV nicht in die erste Liga aufsteigt: Ist die Rückzahlung dann gefährdet?


Der HSV hat als derzeitiger Zweitligist allen Unkenrufen zum Trotz seine Wettbewerbsfähigkeit nachgewiesen. Wenn der Aufstieg in dieser Saison verpasst wird, dann werden wir es in der nächsten Saison erneut versuchen. Auswirkungen auf die neue HSV-Anleihe oder die bestehende Jubiläumsanleihe ergeben sich daraus nicht.

Bei der im September auslaufenden alten Jubiläumsanleihe wurden rund sechs Millionen Euro in sogenannten Schmuckurkunden verbrieft. Wieviele Zeichner dieser Schmuck-Anleihen haben auf die Einlösung ihres Zinscoupons verzichtet?


Verzichten ist die falsche Bezeichnung. Ein Teil der Zinskupons wurde bisher tatsächlich nicht eingelöst.Auch lässt sich aus der Nichteinlösung von Zinskupons nicht darauf schließen, ob der Mantelbogen eingelöst wird. Wir würden uns natürlich nicht ärgern, wenn wir Zinsen oder Tilgung nicht zu leisten hätten. Wir planen aber damit, dass wir die Anleihe bis zur Verjährung vollständig bedienen.