Was für Anleger zählt ist der Ausblick. Und damit konnte der Düngemittelhersteller K+S an der Börse nicht punkten. Auch eine deutliche Anhebung der Dividende im Vergleich zum Vorjahr, von 90 Cent auf 1,15 Euro, wodurch die Papiere auf dem aktuellen Niveau mit einer attraktiven Dividendenrendite auffallen, war kein Trostpflaster.

Die Eintrübung der Aussichten an den der Kalimärkten dürfte sich im laufenden Jahr weiter eintrüben, sagte Konzernlenker Norbert Steiner. Niedrigere Preise drücken auf die Margen des Unternehmens, das im Branchenvergleich immer noch relativ hohe Kosten in der Kalidüngerproduktion hat. Bei "moderat" weniger Umsatz im laufenden Jahr erwartet der Konzernaus Kassel einen deutlichen Rückgang beim Ergebnis.

Für 2015 lag der operative Gewinn (Ebita) mit 782 Millionen Euro leicht über den Erwartungen der Analysten, jedoch am unteren Ende der vom Konzern zuvor reduzierten Ergebnisprognose.

Ungemach droht dem DAX-Konzern, der demnächst in den MDAX absteigen wird, hierzulande auch wegen seiner bisherige Entsorgung von Salzlauge. K+S soll von 1999 bis 2007 "ohne wirksame Genehmigung" 9,5 Millionen Kubikmeter Salzlauge und andere Abfallstoffe in unterirdischen Gesteinsschichten der Gerstunger Mulde versenkt haben. Das Verwaltungsgericht in Kassel sieht sich deshalb "von Amts wegen" zu Ermittlungen veranlasst. Die Staatsanwaltschaft Meiningen hat gegen K+S-Chef Norbert Steiner und den Aufsichtsratsvorsitzenden Ralf Beth Anklage erhoben. Treffen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zu, könnte das Land Hessen den Konzern die Erlaubnis zur Entsorgung von Salzlauge entziehen.

Fazit

: Wegen des Ausblicks und der Risiken im Deutschland-Geschäft stufen wir die Aktie auf "Beobachten" zurück.

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