Puma wächst und wächst und wächst. 2021 schnellte der Umsatz währungsbereinigt um 32 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro in die Höhe, der Nettogewinn verbesserte sich auf 310 Millionen Euro von 79 Millionen Euro im Vorjahr, bestätigte der DAX-Konzern die bereits bekannt gegebenen Zahlen. Das sind neue Rekordmarken für die Mittelfranken. Und das, obwohl das Unternehmen zeitweise mit Lockdowns in Fernost zu kämpfen hatte. Artikel wie Turnschuhe oder Sportkleidung werden in Asien gefertigt. In Vietnam, dem größten Schuhhersteller der Welt, waren wegen der Pandemie Fabriken monatelang geschlossen.

Wachstumstreiber war dabei die Region Amerika mit einem währungsbereinigten Plus von knapp 54 Prozent, Puma knackte dort erstmals die Umsatzmarke von zwei Milliarden Euro. Die europäische Region (EMEA) steuerte ein Umsatzplus von währungsbereinigt von gut 28 Prozent bei.

Dagegen fiel Asien-Pazifik mit einem währungsbereinigten Umsatzplus von knapp elf Prozent zurück - ausgelöst durch eine schwächere Entwicklung in China. Dort belasteten politische Spannungen zwischen den westlichen Regierungen mit der kommunistischen Führung das Geschäft. Die Diskussionen und die Kritik an der Menschenrechtslage in China hatte unter anderem zu einem Boykottaufruf gegen westliche Marken im vergangenen Frühjahr geführt.

Zuversicht fürs neue Geschäftsjahr trotz Unsicherheiten


Der Adidas-Konkurrent geht voller Zuversicht ins neue Geschäftsjahr und erwartet weiteres Umsatz- und Ergebniswachstum. Trotz der anhaltenden Unsicherheiten soll der Umsatz in diesem Jahr währungsbereinigt um mindestens zehn Prozent zulegen, teilte Puma in Herzogenaurach mit.

Die Unsicherheiten, vor allem die anhaltenden Probleme in den Lieferketten sowie politische Spannungen etwa zwischen den westlichen Ländern und China, dürften sich jedoch auch 2022 fortsetzen, schätzt der Konzern. "Zu Beginn des Jahres 2022 beeinträchtigt Covid-19 leider immer noch unsere Lieferkette, der Inflationsdruck wirkt sich negativ auf unsere Kosten und operativen Margen aus und die geopolitische Lage bleibt sehr angespannt", so Puma-Chef Björn Gulden am Mittwoch.

Das operative Ergebnis will der Sportartikelhersteller weiter steigen: Von 557 Millionen in 2021 auf 600 Millionen bis 700 Millionen Euro. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten rechnen dabei bereits mit einem Ergebnis am oberen Ende der Spanne. Auch das Konzernergebnis soll sich entsprechend verbessern, so das Unternehmen, das für seine eher konservativen Prognosen zu Jahresanfang bekannt ist.

Unsere Einschätzung zur Puma-Aktie


Die Zahlen zum abgelaufenen Jahr kamen nicht gut an: Die Puma-Aktie notiert zum Mittwochvormittag zeitweise mehr als zwei Prozent im Minus bei 87,18 Euro. Marktexperten stuften den Ergebnisausblick als "verhalten" ein. Dass sich Puma zum Jahresbeginn noch bedeckte halte, überrasche nicht, sagte ein Händler angesichts von Unsicherheiten wie mangelnde Zulieferungen, eine langsamere Erholung in China und inflationsbedingtem Druck auf die Margen. Einige Marktteilnehmer hätten jedoch erwartet, dass das Unternehmen "die breite Prognosespanne zumindest etwas einengt".

Charttechnisch betrachtet läuft es für die sonst dynamische Aktie nicht rund. Seit Jahresanfang rutschte der Kurs um mehr als 18,5 Prozent ab. Das Papier notiert so tief wie zuletzt im April 2021.

Puma will seinen Aktionären eine Dividende von 0,72 Euro zahlen, nach 0,16 Euro im pandemiebedingt schwachen Vorjahr. Wir stufen die Puma-Aktie auf Beobachten ein. Stoppkurs liegt bei gut 80 Euro. Ein Kaufsignal wäre, wenn der Kurs die 95 Euro nach oben durchbricht.

ak/rtr/dpa-AFX