Ausgangssituation und Signal



Der Aktienkurs der Synopsys Inc. präsentiert sich vor den Weihnachtsfeiertagen in bester Laune. Damit setzt sich die begonnene Kursstärke der jüngsten Vergangenheit fort. Rückblick: In den vergangenen zehn Handelstagen schnellte der Aktienkurs um 13,5 Prozent nach oben. Die vorletzten Kerzen im Tageschart mit ihren relativ großen, weißen Kerzenkörpern zeugt noch heute von der Outperformance der Aktie ohne nennenswerte Korrektur.

Im kurzfristigen Bereich zeigt sich die ansteigende 21-Tagelinie bei 238 US-Dollar (grüne Linie) als solider Halt. Dieser gleitende Durchschnitt verstärkt damit die horizontale Kurslinie um 235,88 US-Dollar in ihrer Eigenschaft als Unterstützung. Zum Verständnis: Die 21-Tagelinie ist eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 21 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form dargestellt. Die Definition: Solange die 21-Tagelinie nach oben strebt, solange gilt auch der kurzfristige Aufwärtstrend als intakt. Liegen die Kurse des Basiswertes zudem oberhalb ihrer ansteigenden 21-Tagelinie - wie derzeit beim betrachteten Basiswert der Fall -, so ist das ein Zeichen von kurzfristiger Stärke und Nachfrage seitens der Anleger.

Doch Vorsicht: Die jüngste Aufwärtsrallye hat auch dazu geführt, dass sich der Basiswert bereits ein wenig heiß gelaufen hat. Der Titel droht, als "überkauft" zu gelten, wie Chartisten sagen. Ein Hinweis darauf liefert der prozentuale Abstand zwischen 21-Tagelinie (grüne Kurve) und Aktienkurs. Dieser bewegt sich bei der Synopsys-Aktie bei derzeit 8,2 Prozent - rückblickend betrachtet eine ambitionierte Größe; das könnte schnell in Gewinnmitnahmen münden.

Die US-amerikanische Synopsys Inc. ist ein Unternehmen im Bereich Halbleiter-Design-Software, IP-Core- und Design-for-Manufacturing-Lösungen. Das Unternehmen bietet darüber hinaus Dienstleistungen auf genannten Gebieten an.


Die Charts im Detail



Was die längerfristige Aussicht anbelangt, so hilft ein Blick auf den Wochen- / Monatschart weiter. Gerade der Blick auf den Monatschart kann sehr interessant sein. Dieser nämlich offenbart das mittelfristige Trendverhalten eines Basiswertes, und das nicht selten über einen relativ langen Zeitraum hinweg. Denn beim Monatschart basiert die Betrachtungsweise auf monatlichen Kursdaten. Im Falle von Kerzencharts etwa bildet jede Kerze (engl.: "Candle") das Kursverhalten eines Handelsmonats ab: Monatseröffnungs- und -schlusskurs; Monatshoch und -tief.

Im Monatschart (Chart 3) zu sehen: Die 200-Tagelinie (blaue Kurve). Im Wochenchart entspricht sie der 40-Wochenlinie; im Monatschart in etwa der 9-Monatslinie. Mit ihrem steigenden Verlauf spricht sie grundsätzlich von einem intakten, ansteigendem Trendverhalten in der längerfristigen Zeitbetrachtung. Dieser gleitende Durchschnitt verläuft bei derzeit 193 US-Dollar. Eine Synopsys-Aktie kostet derzeit also mehr als im Durchschnitt der vergangenen 200-Handelstage - ein Zeichen von Stärke. Andererseits aber gilt auch hier: Der Aktienkurs erscheint überkauft; der prozentuale Abstand zwischen Kurs und 200-Tagelinie beträgt mehr als 30 Prozent.


Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Synopsys Inc.: Ein interessanter Wert aus einer vielversprechenden Branche. Käme es zu einem signifikanten Ausbruch über das Wochenhoch bei 260,26 US-Dollar, so sähen wir das nachfolgende Kursziel im Bereich um 300 US-Dollar - als runde Kursmarken könnte dieses Kursziel ein neuerlicher Widerstand darstellen. Damit sprächen wir, aus heutiger Sicht, von einem Gewinnpotenzial von rund 16 Prozent nach oben.



Unterstützungen und Widerstände

Chartmarken Niveau
Oberes Ziel 2 300,00
Oberes Ziel 1 260,26
Unteres Ziel 1 235,88
Unteres Ziel 2 229,21


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.


AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de