Für Aufsehen hat etwa das Übernahmeangebot für Siltronic gesorgt. Am Waferhersteller ist Wacker mit 30,8 Prozent beteiligt. Die taiwanesische Global Wafers wird ein Angebot in Höhe von 125 Euro je Aktie vorlegen. Als Mindestannahmeschwelle ist ein Anteil von 65 Prozent vorgesehen. Bei rechtzeitiger Zulassung kann die Annahmefrist noch im Dezember beginnen. Wacker Chemie hat zugestimmt, seine Siltronic-Aktien anzudienen. Damit würden dem Konzern 1,15 Milliarden Euro zufließen. Natürlich besteht hier das Risiko, dass der Deal scheitert, weil die Annahmequote nicht erreicht wird. Von möglichen Nachbesserungen bei dem Gebot würde Wacker Chemie aber ebenfalls profitieren.

Auch an anderer Front punktet Wacker. Das Unternehmen wird für die Pharmafirma Curevac 100 Millionen Dosen des Covid-Impfstoffs herstellen. Die Produktionskapazitäten wurden frühzeitig ausgebaut und zertifiziert. Angesichts eher knapper Kapazitäten für die aufwendigen Herstellungsprozesse im industriellen Maßstab ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es zu Folgeaufträgen kommen wird und dass auch andere Hersteller ordern. Betrachtet man die Preisentwicklung, dürfte sich auch der gemessen an den Ergebnissen wichtigste, zuletzt aber etwas schwächelnde Silikonbereich in den kommenden Quartalen deutlich verbessern. Das wird sich alles im Aktienkurs widerspiegeln. Ein nach dem Siltronic-Deal schuldenfreier Konzern könnte eine Neubewertung erfahren. Historische Höchstkurse reichen über 190 Euro.

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