Gold hat in den vergangenen Tagen das getan, was man als Anleger erwarten durfte: Zunächst bewies das Edelmetall Stärke, und der Goldpreis lief bis zur Marke von 2000 Dollar. Doch dann ging den Bullen die Luft aus. Das ist nun auch keine ganz große Überraschung: Seit dem Verlaufstief bei 1.887 Dollar sind gerade einmal drei Wochen vergangen. Eine Rally von mehr als 110 Dollar in so kurzer Zeit fordert ihren Tribut. Die Kraft, eine derart psychologisch wichtige Marke wie 2.000 Dollar zu überwinden, hat schlicht gefehlt. Eine Konsolidierung war überfällig. Aber die dürfte letztlich nur dazu dienen, dass die Bullen Kraft sammeln für einen erneuten Anlauf - zumindest so lange, wie die 1.887 Dollar als Unterstützung nicht mehr unterschritten werden.

Zu sagen, das Umfeld für Gold sei in den vergangenen Wochen nicht ideal gewesen, ist sicherlich noch geschmeichelt. Es gab Gegenwind aus allen Ecken. Vom US-Dollar, von den Renditen der US-Staatsanleihen, von einem sich wieder erholenden Aktienmarkt und von einer US-Notenbank, die anscheinend die Inflation bekämpfen will, koste es, was es wolle. Dass Gold in diesem Umfeld überhaupt die Marke von 2.000 Dollar erreicht hat, darf man gut und gern als relative Stärke betrachten. Was also passiert erst, wenn diese vermeintlichen Belastungsfaktoren verschwinden sollten? Was, wenn der Dollar plötzlich schwächer wird? Was, wenn die US-Renditen toppen?

Sicher, der eine oder andere wird sagen, dass der US-Dollar weiter steigen wird, da die US-Notenbank aggressiv die Zinsen anheben will, während beispielsweise die EZB weiter die Füße stillhalten will. Doch überraschenderweise zeigen Studien aus der Vergangenheit, dass der Zinsspread weit weniger relevant für die Entwicklung eines Währungspaares ist, als man vermuten mag. Anleihe-König Jeffrey Gundlach twitterte erst in dieser Woche, dass der Wendepunkt für den US-Dollar naht und er auf Sicht der nächsten Jahre bearish für den Greenback ist.

Mit anderen Worten: Es ist durchaus möglich, sogar wahrscheinlich, dass die vermeintlichen Belastungsfaktoren für den Goldpreis in den kommenden Monaten nach und nach verschwinden. Das wiederum sind gute Nachrichten für die Goldbullen. Die beste Zeit könnte noch vor ihnen liegen. Anleger, die auf ein solches Szenario setzen wollen, können dies natürlich mit dem bekannten Gold-ETC Xetra Gold (WKN A0S 9GB) tun. Spekulativ orientierte Anleger nutzen den Hebel, den Goldproduzenten bieten. Die beiden größten der Branche sind Newmont (853 823) und Barrick Gold (870 450).

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Barrick Gold.