Wie geht es nach der Corona-Pandemie weiter? Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD ist zuversichtlich: Sie sieht für die globale Wirtschaft dieses Jahr ein Plus von 5,8 Prozent, 2022 sollen es 4,4 Prozent sein. Im März war sie von 5,6 Prozent beziehungsweise vier Prozent ausgegangen. Allerdings befürchtet die OECD, dass das Wachstum nach der Corona-Pandemie zu schwach ausfallen könnte und insbesondere Schwellenländer abgehängt werden. Sie appellierte an die Notenbanken der Industriestaaten, ihre großzügige Geldpolitik beizubehalten.

Indes enttäuschten Wirtschaftsdaten aus China. Das Reich der Mitte bewältigte die Pandemie recht schnell, aber nun leidet die Industrie unter hohen Rohstoffpreisen. Kohle, Kupfer oder Eisenerz verteuerten sich so stark wie seit zehn Jahren nicht mehr. Der offizielle Einkaufsmanagerindex sank im Mai um 0,1 auf 51,0 Punkte, er hält sich knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Chinas Wirtschaft legte im ersten Quartal um sagenhafte 18,3 Prozent zu, doch Experten warnen, dass die Erholung wegen der Pandemiesituation im Ausland und der teuren Rohstoffe nicht solide sei.

Letztere bescheren Südafrika einen unerwartet starken Aufschwung nach der schweren Rezession 2020. Damals schrumpfte die Wirtschaftsleistung um sieben Prozent. Das Wirtschaftsforschungsinstitut NKC African Economics sieht nun im ersten Quartal ein Plus von 1,4 Prozent, zuvor ging es von minus 3,3 Prozent aus. Der Bergbausektor und das produzierende Gewerbe seien angesichts reger globaler Nachfrage und hoher Rohstoffpreise stark gewachsen. Im Gesamtjahr dürfte für Südafrikas Wirtschaftsleistung ein Plus von 3,1 Prozent zu Buche stehen, so die Experten. Aber das Land kämpft mit einer dritten Viruswelle, die den Aufschwung gefährden könnte, und kommt mit den Impfungen nur schleppend voran.