So richtig kann sich der Goldpreis noch nicht wieder von seinen jüngsten Zwischentiefs lösen. So wurde gestern ein Sechswochentief bei 1738 Dollar markiert und aktuell bewegen wir uns 17 Dollar darüber. Entscheidend aber bleibt, dass die 1730er-Zone behauptet wird. Auf dem Niveau liegt das 61,8-Prozent-Fibonacci-Retracement der August-September-Aufwärtswelle, die darunter beendet wäre. Dann würden sich die Blicke wieder gen 52-Wochen-Tief 1668 Dollar richten. Nach oben hat sich zuletzt die um 1785 Dollar verlaufende 38-Tage-Linie als Widerstand präsentiert. Noch robuster ist die Kombination aus 200-Tage-Linie und Dreiwochenhoch um 1805/1809 Dollar.

Diese charttechnischen Vorgaben nutzen wir bei der Auswahl eines interessanten Gold-Inline-Optionsscheins und konzentrieren uns dabei auf jene gut 250 Scheine, die im Dezember und Januar auslaufen. Untere Schwellen lassen wir bis 1650 Dollar hinauf zu, was knapp 50 Papiere eliminiert. Die obere Schwelle bei mindestens 1875 Dollar wird von allen Papieren erfüllt, so dass der nächste Filterprozess jene 190 uninteressant macht, die weniger als 50 Prozent Gewinnpotenzial liefern. Unter Chance-Risiko-Aspekten am interessantesten ist der Gold-Inliner HR9BEU.


Der Schein steigt um 93 Prozent, sofern der Goldpreis bis zum 17. Dezember zwischen 1650,00 und 1875,00 Dollar bleibt. Nach oben dient selbst der vom Allzeithoch ausgehende, derzeit um 1858 Dollar verlaufende Abwärtstrend als Schwellensicherung. Das Stop-loss-Management kann man zunächst aber komplett auf die näher liegende untere Schwelle ausrichten. Es bietet sich ein erster bei 1,90 Euro an, der deutlich unter dem bisherigen Tief des seit gut einem Monat gehandelten Scheins liegt. Von dort aus kann es mit dem Stoppkurs zudem um wöchentlich 25 Cent nach oben gehen. Gewinnmitnahmen bieten sich bei einem 75-Prozent-Anstieg auf 9,10 Euro an.



Name Gold-Inliner
WKN HR9BEU
Aktueller Kurs 4,99 € / 5,19 €
Schwellen 1650,00 $ / 1875,00 $
Laufzeit 17.12.21
Stoppkurs 1,90 €
Anpassung Stoppkurs +0,25 € / Woche
Zielkurs 9,10 €

Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.