Hat die Korrektur an den Aktienmärkten ihren Tiefpunkt etwa noch gar nicht erreicht? Ein bekannter Wall Street Bulle mahnt jetzt zur Vorsicht und warnt, den Dip noch nicht zu früh zu nutzen. Denn laut ihm kommt der Tiefpunkt zu einem anderen Zeitpunkt…

2023 war ein grandioses Jahr für die Börse. Die großen Indizes lagen allesamt deutlich im Plus. Und als wäre das nicht schon Freude genug gewesen, ging es im neuen Jahr 2024 einfach so weiter. Doch in jüngster Zeit bekamen die Anleger auch mal einen kleinen Dämpfer. Der Nahost-Konflikt, die Inflationsdaten im März der USA und auch die Ungewissheit über die Zinssenkungen holten viele Anleger auf den Boden der Tatsachen zurück und Indizes wie der S&P 500 oder DAX büßten einiges ein. So fiel der deutsche Leitindex zeitweise sogar wieder unter die Marke von 18.000 Punkten.

Viele Anleger hatten damit gerechnet, dass es früher oder später zu einer kleineren Korrektur kommen könnte und diese ist grundsätzlich auch nicht schlecht, damit die Aktienmärkte nicht zu heiß laufen. Jetzt jedoch übermütig zu werden und schon den Dip zu nutzen, könnte allerdings auch überstürzt sein. Denn laut Tom Lee, dem Forschungsleiter von Fundstrat, ist der Tiefpunkt dieser Korrektur noch nicht erreicht, so berichtete es kürzlich „Business Insider“.

Der Tiefpunkt ist noch nicht erreicht – dann wird er eintreten, sagt bekannter Wall Street Bulle

Tom Lee zählt eigentlich zu den absoluten Optimisten der Wall Street. Bereits für 2023 sagte er voraus, dass der S&P 500 über 20 Prozent steigen könnte – und lag damit goldrichtig. Dieses Jahr sieht er den Index bei 5.200 Punkten und im besten Fall sogar bei 5.500 Punkten – das entspräche einem Plus von derzeit etwa zehn Prozent.

Dennoch rät er, den Dip jetzt noch nicht zu nutzen, denn es könnte noch weiter bergab für Aktien gehen – und das innerhalb von weniger als einem Monat. „Normalerweise kaufen wir gerne Dips, wie wir Anfang der Woche sagten, aber der Anstieg des VIX sagt, dass wir den Dip besonders langsam kaufen sollten", erklärte er vergangenen Donnerstag in einem Video, das er an seine Kunden verschickte. Beim VIX handelt es sich einen Indikator, der die Volatilität des Marktes anzeigt. Und je höher die ist, desto eher sind Anleger geneigt, Aktien zu verkaufen.

Laut Lee könnten Aktien innerhalb des nächsten Monats dann ihren Tiefpunkt erreichen, sollte sich die Krise in Nahohst nicht weiter zuspitzen oder die Volatilität nachlassen. Pessimistisch ist Lee aufgrund der aktuellen Korrektur aber nicht und erklärte im Video: „Dieser Rückgang ist meiner Meinung nach sehr gut, weil er gute Einstiegspunkte bietet", so der Experte, denn: „Alle Faktoren, die die Aktien stützen, sind nach wie vor vorhanden.

Lesen Sie auch: Kommt bald eine massive Schuldenkrise? Erstmals wurde diese magische Grenze überschritten

Oder: Deutsche Profiinvestoren sehen klare Kaufchance: Ist das der nächste große Wachstumsmarkt?