Adidas will mit US-Sportstars als Werbeträger den amerikanischen Rivalen Paroli bieten. Dutzende weitere US-Sportpromis sollen künftig Kunden für die Marke aus dem fränkischen Herzogenaurach begeistern, sagte der US-Chef von Adidas, Mark King, der Nachrichtenagentur Reuters in einem Interview. Nachdem Adidas in Nordamerika nach Nike und Under Armour auf Rang 3 abgerutscht war, machten die Deutschen im wichtigen US-Markt zuletzt wieder etwas Boden gut. Adidas setzt wieder verstärkt auf klassische Sportprodukte, nachdem der Ausrüster zuletzt mit Retro-Sportmode gepunktet hatte. King richtet nun das Augenmerk auf uramerikanische Sportarten wie Football, Baseball und Basketball. "Wenn man im American Football in den Vereinigten Staaten gut vertreten ist, ist das wie in Europa im Fußball", sagte der Manager. "Je stärker wir in Amerika, im amerikanischen Sport verwurzelt sind, desto mehr Erfolg werden wird haben."

Bis 2020 will King 250 Top-Spieler aus der National Football League (NFL) unter Vertrag haben, bisher sind es 95. Hinzu sollen 100 Werbeträger im Baseball kommen, von bisher 70. Zuletzt spannte Adidas dem Erzrivalen Nike bereits mehrere Spitzenspieler aus.

Unter Experten gab es zuletzt Sorgen, Adidas könnte im größten Sportartikelmarkt der Welt den Anschluss verlieren. "Es besteht das Risiko, dass die Marke verblasst, wenn man sich zu sehr auf Mode fokussiert", erklärte Berenberg-Analystin Zuzanna Pusz. "Derzeit ist Adidas sehr populär in den USA, aber vor allem wegen der Mode." King betonte, er wolle gleichzeitig Lifestyle und Sport unter einen Hut bringen: "Wir sind eine Marke, die die Kunden für das Spielfeld ausrüstet, sie aber auch cool aussehen lässt abseits des Platzes."

rtr