Bei dem Sanierungsfall Singulus verbessert sich offenbar die Situation. Nachdem der schwer angeschlagene Maschinenbauer vor wenigen Monaten bereits einen Großauftrag für 110 Millionen Euro aus China erhielt, meldet die Firma nun einen weiteren Odereingang. Den Angaben zufolge hat ein internationaler Chip-Hersteller unter anderem Beschichtungsanlagen geordert. Die Nachricht ließ den Kurs der zuvor abgestürzten Aktie um mehr als drei Prozent ansteigen, obwohl der Hersteller von Produktionsanlagen für DVDs, Blueray-Diks sowie Solarpaneln den Auftragswert nicht bezifferte.

In der Vergangenheit liefen die Geschäfte derart schlecht, dass die Firma seit 2014 Verluste in Millionenhöhe macht. Angesichts ausbleibender Gewinne wurden die Schulden zu einem immer größeren Problem. Anfang des Jahres folgte, was folgen musste: Kapitalzusammenlegung und Schuldenschnitt. Nach diesen Maßnahmen erachten Börsianer die Bilanz wieder als weitgehend in Ordnung. Wird das untere Ende der Umsatzprognose von 115 Millionen Euro erreicht, wird beim aktuellen Börsenwert ein Euro Umsatz mit 27 Cent bewertet. Zwar erwartet das Unternehmen dieses Jahr operativ weiterhin Verluste zu machen, allerdings sollen diese mit minus zwei bis minus sechs Millionen Euro deutlich kleiner ausfallen als in den Vorjahren. Für 2017 ist die Rückkehr in die schwarzen Zahlen geplant.

Kann Singulus weitere Verkaufserfolge zeigen und den Weg zurück in die Profitabilität planmäßig fortsetzen, könnte der Wert weiter steigen. Doch auch wenn sich die Zeichen für eine erfolgreiche Sanierung mehren, bleibt der Wert nur etwas für extrem risikobereite Anleger. Die Redaktion der Börse Online stuft den Wert daher von Verkaufen auf Beobachten bereit. Noch sind die zarten Vermarktungserfolge nicht groß genug, um die Aktie zu kaufen. Hinzu kommt, dass ein derart angeschlagener Konzern bei seinen Preisen von den Kunden stark unter Druck gesetzt werden kann. Inwiefern sich die Rendite nach einem möglichen Turnaround steigern lässt, bleibt daher abzuwarten.