Trump plant einen Zoll für Waren aus Mexiko von 35 Prozent. Nach Angaben des Autoverbandes VDA beschäftigen die deutschen Hersteller und Zulieferer in den USA 77.000 Arbeitnehmer, einschließlich Nutzfahrzeugen. Nachfolgend ein Überblick über die wichtigsten Pkw-Produktionsstandorte der deutschen Hersteller in den USA und Mexiko.

BMW



MEXIKO: Der Münchner Oberklasse-Autobauer begann Mitte 2016 mit dem Bau seines ersten großen mexikanischen Werkes in San Luis Potosi. Ab 2019 soll dort der absatzstarke 3er für den Weltmarkt gebaut werden. Die jährliche Produktionskapazität des Werkes liegt bei 150.000 Stück. Es sollen mindestens 1500 neue Arbeitsplätze entstehen.

USA: In seinem weltweit größten Werk Spartanburg, gemessen an der Produktionskapazität, baut BMW Geländewagen. Im vergangenen Jahr liefen rund 411.000 X-Modelle vom Band, 70 Prozent davon wurden aus den USA exportiert. An dem seit 1994 bestehenden Standort arbeiten mehr als 8000 Beschäftigte.

VOLKSWAGEN



MEXIKO: VW betreibt in Puebla seit mehr als 50 Jahren eines seiner größten Werke mit zuletzt annähernd 15.000 Beschäftigten. Der Großteil der dort vom Band laufenden Autos wie der Jetta oder der Käfer-Nachfolger Beetle wird in die USA geliefert. Nun kommt der SUV Tiguan hinzu, der als verlängerte Version unter dem Namen Allspace auf den US-Markt gebracht werden soll.

USA: VW hat sein 2011 eröffnetes Werk in Chattanooga/Tennessee zuletzt 2015 vergrößert. Die Fabrik mit ihren rund 3200 Beschäftigten hat eine Produktionskapazität von etwa 150.000 Stück. Neben dem Passat soll dort in diesem Jahr der neue SUV für den US-Markt namens Atlas vom Band rollen.

AUDI



MEXIKO: Die VW-Premiumtochter hat im Herbst 2016 ihr Werk in San Jose Chiapa eröffnet und fährt derzeit die Produktion hoch. Bis zu 150.000 Fahrzeuge können in dem Werk gebaut werden. Audi fertigt dort den Geländewagen Q5 - für mehr als 100 Märkte weltweit. Im Audi-Werk sollen insgesamt 4200 Arbeitsplätze entstehen. In den USA hat die Marke mit den vier Ringen ebenso wie die Konzernschwester Porsche keine Fertigung.

DAIMLER



MEXIKO: Daimler zieht gerade zusammen mit seinem französisch-japanischen Partner Renault /Nissan ein Pkw-Werk in Aguascalientes hoch, in dem Kompaktmodelle vom Band rollen sollen. Die Produktion von Fahrzeugen der Nissan-Nobelmarke Infiniti soll im November 2017 anlaufen, Mercedes-Benz will im Frühjahr 2018 mit Kompaktwagen wie der neuen A-Klasse oder dem Mini-SUV GLA starten. Die in der Nähe eines bereits bestehenden Nissan-Werks gelegene Fabrik soll eine Jahreskapazität von 230.000 Fahrzeugen haben und im Jahr 2020 rund 3600 Mitarbeiter beschäftigen.

USA: Mercedes-Benz baut am Standort Tuscaloosa/Alabama Geländewagen und die C-Klasse für den nordamerikanischen Markt. Die seit 1995 bestehende Fabrik hat mehr als 3500 Beschäftigte und eine Produktionskapazität von rund 300.000 Fahrzeugen im Jahr. Einschließlich Nutzfahrzeugproduktion und Forschung hat Daimler rund 22.000 Beschäftigte in den USA.

rtr