Die A-Aktie von Warren Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway gilt als die teuerste Aktie der Welt. Am 18. Dezember 2014 kostete sie so viel wie nie zuvor: 229.300 Dollar. Danach folgte bis Ende Juni 2015 eine Konsolidierung auf rund 205.000 Dollar. Auf diesem Niveau bildete das Papier einen Boden und stieg wieder bis auf 216.000 Dollar.

Was dann passierte, lässt sich als Mini-Crash charakterisieren. Im Zuge des Börsenbebens in China fiel der Titel innerhalb weniger Handelstage von 213.300 Dollar auf 193.000 Dollar - ein Minus von 10,5 Prozent. Seitdem hat er sich wieder ein wenig erholt und ist auf 205.344 Dollar geklettert (Stand 31.8.2015, 14 Uhr).



Damit befindet sich der Kurs immer noch auf einem Niveau, das zum Einstieg einlädt, zumal auch die Erfolgsstory der vergangenen Jahre und die langfristigen Perspektiven für ein Investment sprechen. Allerdings dürfte den meisten Privatanlegern wohl das nötige "Kleingeld" für die A-Aktie fehlen. Daher raten wir zur deutlich erschwinglicheren B-Aktie. Die günstigere Alternative kostet derzeit rund 135 Dollar (Stand 31.8.2015, 14 Uhr).

Nach Schätzungen von BÖRSE ONLINE dürfte Berkshire Hathaway für das Geschäftsjahr 2016 ein Ergebnis von 8,15 Dollar je Aktie erzielen. Daraus errechnet sich auf Basis des aktuellen Kurses ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16,6 für das kommende Jahr. Das zeigt, dass das Papier noch nicht teuer ist.

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Von Buffetts Erfolgsstrategie profitieren



Anleger können den Titel kaufen, um von der Erfolgsstrategie von Warren Buffett zu profitieren. Der Berkshire-Chef hat sich über Jahrzehnte hinweg den Ruf einer Investorenlegende erarbeitet. Vor 50 Jahren übernahm er die Beteiligungsgesellschaft, damals noch eine marode Textilfabrik. Seitdem sind der Unternehmensgewinn und der Aktienkurs im Durchschnitt um fast 20 Prozent pro Jahr gestiegen - mehr als doppelt so stark wie der breite gefächerte US-Leitindex S&P 500.

Der Gewinnrückgang von 37 Prozent im zweiten Quartal 2015 und die zuletzt enttäuschende Performance der Aktie sollte nicht von der langfristigen Erfolgsstory von Berkshire ablenken. So legte die A-Aktie (blaue Linie) in den Jahren 2009 bis 2014 um fast 128 Prozent zu - der S&P 500 (schwarze Linie) dagegen schaffte nur 85 Prozent.



Die B-Aktie verteuerte sich um 131 Prozent. Im Vergleich mit den anderen Werten belegt die B-Aktie für den genannten Zeitraum Platz 176 im Index. Nicht schlecht für eine Beteiligungsgesellschaft, die weniger in Wachstumswerte, sondern mehr in solide Unternehmen investiert.



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Die Zukunft von Berkshire



Ende 2014 gehörten fast ausschließlich Finanzdienstleister, Konsumgüterhersteller und Versicherer zu den zehn größten Positionen in Buffetts Portfolio. Zudem hält er Anteile an vielen klassischen Industrieunternehmen.

Angesichts der Probleme in diesen Branchen ist es zwar durchaus möglich, dass sich diese Mischung in Zukunft ein wenig ändert. Ein signifikanter Strategiewechsel hin zu riskanteren Technologiewerten ist aber unwahrscheinlich. Das zeigt Buffetts bislang größte Übernahme: Im August 2015 kaufte er für 37,2 Milliarden Dollar den Industriekonzern Precision Castparts, einen Lieferanten von Teilen für die Luftfahrt- und Energiebranche.

Darüber hinaus dürfte auch Buffetts Nachfolger, der aus dem engen Führungskreis des mittlerweile 85-Jährigen kommen wird, dessen Motto treu bleiben: mit gesundem und ausgeruhten Menschenverstand langfristig auf günstig bewertete und starke Unternehmen setzen, die man selber versteht.

Aktueller Kurs der B-Aktie: 120,80 Euro

Kursziel: 150 Euro

Stoppkurs; 103,50 Euro

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Zum Autor: Nikolaus Hammerschmidt ist seit mehr als dreieinhalb Jahren Online-Redakteur bei boerse-online.de. Er schreibt über Aktien, insbesondere (Rück-) Versicherer. Zudem verfasst er das wöchentliche "Leserinvestment" in der Heftausgabe.