Gerade sorgt der Elektroautohersteller Tesla für Schlagzeilen. Für das neue Kompaktmodell, das ab 2017 für 35 000 Dollar zu haben sein soll, gingen Hunderttausende Bestellungen ein. Doch Investorenliebling Tesla, der es auf einen Börsenwert von 30 Milliarden Euro bringt, ist nicht der größte Hersteller von Elektrofahrzeugen. Diese Rolle hat mit Abstand das chinesische Unternehmen BYD - kurz für "Build Your Dreams". Und die Elektroauto-Traumfabrik hat sehr prominente Aktionäre.

Im Jahr 2008 erwarb MidAmerican Energy, eine Tochter von Warren Buffetts Berkshire Hathaway, zehn Prozent der Aktien. Zudem beteiligte sich Buffetts kongenialer Partner Charles Munger privat. "Viele Probleme der Menschheit werden gelöst werden, wenn wir die Energie der Sonne wirklich nutzen", sagt er. Preiswerte Solartechnik und leistungsfähige Batterien seien die Herausforderungen. "BYD ist hervorragend positioniert, um hier einen enormen Beitrag zu leisten", ist Munger überzeugt. Nun könnte sich das Investment nach vielen Jahren auszahlen.

BYD wurde im Jahr 1995 von dem Chemiker Wang Chuanfu gegründet und produzierte zunächst wiederaufladbare Batterien. 2000 erhielt das Unternehmen den Auftrag, für Motorola-Handys Lithium-Ionen-Akkus zu bauen. Aus BYD wurde ein Kontrakthersteller, der Mobilfunkgeräte mit Batterien, LEDs und Displays ausstattet. Diese Sparte ist heute noch ein wichtiger Geschäftszweig.

Elektrische Erfolge



2002 erfolgte der Börsengang. Die Mittel wurden 2003 in den Kauf und Ausbau des angeschlagenen halbstaatlichen Autoherstellers Xian Qinhuan Automobile gesteckt. Die Tochter BYD Auto war geboren. Schon fünf Jahre später kam das erste Hybridfahrzeug auf den Markt, später dann vollelektrische Autos. Auch in den Nutzfahrzeugsektor, etwa elektrische Kleinlaster, Stapler und Busse, ist BYD vorgedrungen. Dass das Unternehmen seinen Ursprung in der Batterietechnologie hat, ist ein entscheidender Vorteil, denn die Batterie ist der wesentliche Kostenfaktor eines Elektrofahrzeugs.

BYD wuchs in den vergangenen Jahren stetig. 2015 sprangen die Erlöse um 40 Prozent auf elf Milliarden Euro. Das Unternehmen erwirtschaftet unterm Strich rund 400 Millionen Euro. Und für 2016 zeichnet sich ein weiterer Aufschwung ab: Chinas Regierung hat Initiativen gestartet, um die Verschmutzung der Städte zu senken. Für BYD bedeutet das Aufträge für Batterien, Solarparks, LEDs und Elektrofahrzeuge.

Die Aktien sind in Shenzhen und Hongkong notiert, werden aber auch in Deutschland mit ordentlichen Umsätzen gehandelt. Obwohl Munger schon 92 Jahre alt ist, richtet er seine Investments auf Jahrzehnte aus. Wer seinen Anlageideen folgen will, sollte das ebenfalls tun. Dann steht BYD wohl für: Brings you dollars.