Damit dürfte die Einigung die Commerzbank noch teurer kommen als die zuletzt veranschlagten 650 Millionen Dollar (515 Millionen Euro).

Eigentlich war der Vergleich schon Ende September erwartet worden. Doch dann hatte sich zum Thema Iran-Sanktionen noch die Kritik der Behörden am Umgang der Commerzbank mit Geldwäsche gesellt. Nun soll der Fall Olympus gleich mitgelöst werden, den Staatsanwalt Preet Bharara im New Yorker Stadtteil Manhattan untersucht. Für die ursprüngliche Summe hatte die Bank Insidern zufolge ausreichend Rückstellungen gebildet. Um wie viel die Summe nun steigen könnte, blieb unklar.

Olympus ist einer der größten Bilanzskandale der Geschichte. Im Jahr 2011 hatte der Konzern einräumen müssen, mehr als zehn Jahre lang die Bücher frisiert zu haben, um massive Verluste mit Finanzanlagen zu verbergen. Nach Erkenntnissen des Staatsanwalts hat die Commerzbank im Zusammenhang mit dem Bilanzbetrug Transaktionen im Wert von mehreren Hundert Millionen Dollar abgewickelt, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Es gehe um einen möglichen Verstoß gegen den Bank Secrecy Act, sagten zwei Insider. Der Bank Secrecy Act ist das zentrale US-Gesetz gegen Geldwäsche und verpflichtet Banken, verdächtige Transaktionen zu melden. Die Commerzbank hatte schon 2012 eine Rüge von der New Yorker Notenbank erhalten, dass sie nicht genug gegen Geldwäsche unternommen habe.

Die Erkenntnisse zur Commerzbank und Olympus gehen offenbar auf einen Prozess zurück, bei dem der Banker Chan Ming Fon im vergangenen Jahr eingeräumt hatte, die Verluste bei Olympus verschleiert zu haben. Er hatte bis zum Jahr 2000 in Singapur für die Commerzbank gearbeitet, anschließend für Societe Generale. Die inkriminierten Geschäfte von Olympus waren nach früheren Erkenntnissen erst über die Commerzbank in Singapur, dann über Societe Generale und die liechtensteinische LGT abgewickelt worden. Die Commerzbank, der Staatsanwalt und die anderen Behörden wollten sich zu den Verhandlungen nicht äußern.

Reuters